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Telematik-Anbieter Init kommt vom Wachstumskurs ab

06.08.2004

Die Karlsruher Init AG hat nach einem schwachen Geschäftsverlauf im zweiten Quartal 2004 ihre Jahresprognose reduziert. Wie der Spezialist für Steuerungs- und Zahlungssysteme für Busse und Bahnen am Freitag mitteilte, seien die geplante Umsatzsteigerung auf 33 Millionen Euro und ein Gewinn von einer Million Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) nicht mehr erreichbar. Realistisch sei vielmehr ein Ebit-Verlust von zwei Millionen Euro bei mehr als 30 Millionen Euro Einnahmen.

Während das Unternehmen erst vor kurzem zwei neue Großaufträge im Ausland verbuchen konnte, hält sich das Interesse an Telematik-Produkten hierzulande offenbar in Grenzen. Nach einem weiteren Umsatzeinbruch in Deutschland von über 50 Prozent habe man daher mit einem Maßnahmenpaket sowie der Schließung der Niederlassungen in Berlin und Essen reagiert, teilte Init mit. Desweiteren sei es im zweiten Quartal bei Großprojekten in Amerika und Europa zu kundenspezifischen als auch technischen Verzögerungen gekommen, die Umsatzausfälle und erhöhte Herstellkosten zur Folge hatten.

Als Resultat sanken die Einnahmen im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 12,3 Millionen auf 8,9 Millionen Euro. Der Ebit-Verlust weitete sich von 100.000 auf 4,5 Millionen Euro aus. Unter dem Strich verbuchten die Karlsruher einen Fehlbetrag von drei Millionen Euro oder 30 Cent pro Aktie, verglichen mit einem nahezu ausgeglichenen Nettoergebnis in der ersten Hälfte 2003.

Trotz der reduzierten Prognose für das Gesamtjahr will Init an den mittel- und langfristigen Wachstumszielen festhalten. Der Telematik-Spezialist verwies in diesem Zusammenhang auf einen Rekordauftragsbestand von aktuell 46 Millionen Euro, gleichzeitig nehme man an Ausschreibungen mit einem Gesamtvolumen von über 120 Millionen Euro teil. (mb)