CeBIT 2014

Telekom will mit Cloud für alle wachsen

10.03.2014
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Zum Messeauftakt am Sonntag hatte die Telekom angekündigt, bei kleinen und mittleren Geschäftskunden bis 2018 ein Umsatzplus von 600 Millionen Euro zu erwirtschaften. Nun stellte der TK-Konzern konkrete Lösungen vor, mit deren Hilfe das anvisierte Wachstum erreicht werden soll.

Nachdem die TK-Investitionen im Mittelstand voraussichtlich bis auf die Bereiche M2M und Mobile Daten stagnieren, will die Telekom die Ausgaben mit IT- und insbesondere Cloud-Lösungen für den Mittelstand deutlich steigern. Wie Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden bei der Telekom, auf einer CeBIT-Pressekonferenz ausführte, gebe es hier noch enormes Wachstumspotenzial für sein Unternehmen: So könne die Telekom im TK-Bereich mit 52,3 Prozent Marktanteil bei kleinen und mittelständischen Unternehmen kaum noch zulegen, dagegen beanspruche sie lediglich 2,3 Prozent des deutschen IT-Mittelstandsmarkts für sich.

Telefonanlage aus dem Netz

Im Fokus der Mittelstandinitiative stehen dabei sichere Cloud-Lösungen sowie integrierte modulare Produkte. Neue Cloud-Angebote sind zum Beispiel die gehosteten DeutschlandLAN Telefonanlagen auf Basis von Swyx oder Microsoft Lync, „Managed Workplace“, gehostete Desktops aus der Private Cloud, und „TeamLike“, eine sicheres soziales Unternehmensnetzwerk vom deutschen Partner Mindsmash, mit dessen Hilfe Mitarbeitern intern und mit Partner und Kunden zusammenarbeiten können.

Neu für größere Mittelständler ist das Angebot „sicheres Rechenzentrumsnetz“, mit dem Firmen ihre Rechenzentren an verschiedenen Standorten auf Basis von EthernetConnect mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s miteinander verknüpfen können. Die Sicherheit der Daten gewährleistet dabei eine dedizierte Leitung. Zur CeBIT kommen außerdem eine Reihe Produkte auf den Markt, die Firmen, unabhängig von Größe und Branche nutzen können, um ihre Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Dazu gehört etwa Software für das Dokumenten-Management („Saperion“ und „DocuLife“). In Kooperation mit ISEC7 bietet die Telekom außerdem mobile SAP-Lösungen, die sich auch für kleine Mittelständler eignen sollen.

Auch wenn die Telekom dabei mit zahlreichen Partnern zusammenarbeitet, liefern die Bonner die Lösungen aus einer Hand und übernehmen somit die Ende-zu-Ende-Verantwortung. Neben der Bereitstellung gehören dazu Betrieb, Datentransport, Abrechnung und Service. Auf diese Weise, so Backofen, wolle man die Kunden die Angst nehmen, mühsam Ansprechpartner zu suchen, wenn etwas nicht funktioniert. Und überhaupt: Was die oft berichtete Scheu der Mittelständler vor der Cloud anbelange, so der Telekom-Manager, die Frage sei nicht mehr ob, sondern wann die Geschäftsprozesse digitalisiert würden. Letztendlich böten Cloud-Services mit flexiblen und rein Opex-bezogenen Kosten für den deutschen Mittelstand auch das Potenzial, gegenüber der Konkurrenz aus dem asiatischen Raum und den USA aufzuholen.

LTE mit 300 Mbit/s

Daneben bauen die Bonner ihre Netze weiter aus. Ab dem dritten Quartal will die Telekom die ersten Städte mit 300 Mbit/s schnellem LTE+ ausrüsten, konkret sollen laut Backofen dabei die Funkzellen aufgerüstet werden, wo derzeit bereits 150 Mbit/s Bandbreite möglich sind. Entsprechende Speedboxen sind ab Juni verfügbar. Ab 2015/16 plant der Carrier dann, LTE Advanced mit 560 bis 580 Mbit/s auszurollen – die Möglichkeit hatte die Telekom bereits vor kurzem in einem Feldversuch in der niederhessischen Alzey demonstriert.

Im Festnetz verspricht die Telekom für DeutschlandLAN Connect IP Internet mit bis zu 1 Gbit/s Bandbreite – dank BNG-Technologie (Broadband Network Gateway) sowohl im Down-, wie im Upstream.