Technische Probleme bereitet der Deutschen Telekom angeblich die für T-Home verwendete Internet-TV-Plattform "Microsoft TV IPTV Edition", berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Insider. Die Software hat in der Branche den Ruf, komplex und instabil zu sein. So musste der Schweizer TK-Konzern Swisscom etwa den Start seines TV-Produktes Bluewin, das ebenfalls auf der Microsoft-Plattform basiert, bereits mehrfach verschieben.

Als Notlösung wird die Deutsche Telekom nun zum Bundesligastart am 11. August voraussichtlich ein Interimsprodukt anbieten, über dass die Nutzer im VDSL-Ausbaugebiet die Fußballspiele anschauen können. Für T-Home gilt laut FTD-Informationen inzwischen der 15. Oktober als mögliches Datum für den Start der Vermarktung.

Ursprünglich sollten erste Werbemaßnahmen bereits während der Fußball-Weltmeisterschaft im Juni anlaufen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Insider. Spätestens ab Juli war der Einsatz von Postern und Werbespots geplant. Die breite Kampagne sei jedoch vorerst auf Eis gelegt worden, ebenso wie ein ursprünglich für Mitte Juli geplanter Verkaufsstart.

T-Home, das sich aus einem IP-basierenden Fernsehangebot mit über hundert Kanälen, Breitband-Internet und Telefonie zum Pauschalpreis zusammensetzt, ist der neue Hoffnungsträger der Telekom. Um die Abwanderung von Kunden zu alternativen TK-Anbietern und Kabelgesellschaften zu bremsen, investiert der Carrier mehr als drei Milliarden Euro in den Aufbau eines VDSL-Netz. Gleichzeitig sicherte sich der Bonner Konzern für die nächsten drei Jahre die Internet-Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga.

Um das Produkt erfolgreich am Markt zu positionieren, soll das Telekom-Fußballpaket für T-Home-Nutzer als Zusatzoption etwa zehn Euro kosten. Konkurrent Arena, der die Kabel- und Satellitenrechte an der Bundesliga hält, verlangt für sein Liga-Abo 14,90 Euro. Der Preis für das Kombiprodukt T-Home soll Insidern zufolge bei 70 bis 80 Euro liegen. (mb)