Späterer Ausstieg denkbar

Telekom verheiratet T-Mobile USA mit MetroPCS

04.10.2012
Die Deutsche Telekom AG hat ihr Sorgenkind T-Mobile USA mit dem börsennotierten US-Provider MetroPCS zusammengebracht.

Die Deutsche Telekom führt ihr Sorgenkind T-Mobile USA mit dem amerikanischen Mobilfunk-Anbieter MetroPCS zusammen. Der Carrier bringt dazu die US-Tochter und ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von über 15 Milliarden Dollar in den bisherigen Rivalen ein. Im Gegenzug erhalten die Bonner 74 Prozent der Anteile an der börsennotierten MetroPCS . Der Aufsichtsrat der Bonner und die Gremien der Amerikaner gaben am Mittwochnachmittag grünes Licht, die Verträge wurden unterzeichnet. Am Dienstagabend hatte die Telekom überraschend mitgeteilt, sich in Gesprächen zu befinden.

Für den Telekom-Chef ist das Zusammengehen der beiden Unternehmen "ein ganz klares Bekenntnis zum amerikanischen Markt". Rene Obermann wollte sich in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe) aber nicht festlegen lassen, ob die amerikanische Tochter auf lange Sicht bei der Deutschen Telekom bleibt. Der vereinbarte Zusammenschluss mit Metro PCS machte T-Mobile zu einer börsennotierten Gesellschaft, was der Telekom mehr Möglichkeiten geben könnte, ihr Engagement zu reduzieren. Obermann sagte, die Telekom habe auch unabhängig von MetroPCS schon einen Börsengang ins Auge gefasst.

Obermann möchte das iPhone 5 ins Portfolio holen

Obermann kündigte in dem Gespräch außerdem "intensive Gespräche" mit dem Elektronikkonzern Apple an, um dessen iPhone ins Angebot zu holen. T-Mobile kann seinen Kunden bislang als einziger der vier großen amerikanischen Mobilfunkbetreiber das Smartphone nicht anbieten. Das iPhone soll helfen, den Verlust von Vertragskunden zu stoppen. Obermann stellte für 2013 eine Stabilisierung der Vertragskundenzahlen in Aussicht, 2014 soll es wieder Wachstum geben.

Die Reaktionen der Anteilseigner fielen unterschiedlich aus: Während die Telekom-Titel zum Schluss des Xetra-Kerngeschäfts um 0,11 Prozent zulegten, lagen MetroPCS-Aktien beim Ertönen der Schlussglocke an der Wall Street 9,80 Prozent tiefer. Allerdings hatten diese am Vorabend auch um knapp 18 Prozent zugelegt.