Bertelsmann/Arvato möglicher Käufer

Telekom stellt Adresshändler SAF auf den Prüfstand

25.09.2008

Den Datenschützern ein Dorn im Auge

Für die Kunden sind die Datensammler unverzichtbar geworden, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu verringern. Datenschützern sind SAF & Co indes ein Dorn im Auge. Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter in Schleswig-Holstein, vertraut auch renommierten Firmen nicht: "Für keine Auskunftsdatei würde ich die Hand ins Feuer legen. Deren Ziel ist die Gewinnmaximierung." Dies müsse er immer wieder feststellen.

Die Firma SAF ist bei Erstabfrage verpflichtet, die Bürger darüber zu informieren. Laut Bürker wird die entsprechende Mitteilung automatisch verschickt. Stichproben ergaben Lücken: Bei drei von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX durchgeführten Abfragen über das Online-Portal von SAF wurde keiner der Betroffenen informiert. Für Weichert keine Überraschung, er habe dies häufig in der Branche beobachtet. Für die Betroffenen ist die Mitteilung oftmals der einzige Weg, um herauszufinden, wo Daten über sie lagern. Bleibt die Mitteilung aus, ist das ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz.

Bürker beschreibt SAF im Gesamtkonzern als Vorreiter in Sachen Datensicherheit: "Bei konzerninternen Datenschutz-Überprüfungen schneiden wir immer sehr gut ab." Die Sorge um Datenschutz bei SAF könnte sich für die Telekom bald erledigen. Wie aus Konzernkreisen verlautete, prüft die Telekom einen Verkauf der Gruppe. Möglicher Käufer sei Arvato aus dem Bertelsmann-Konzern. Bei einem Zusammenschluss würde wohl der größte Datenpool Deutschlands entstehen. (dpa/tc)