Netz erhält neues Überwachungsinstrument

Telekom-Signale richten sich nach Nummer 7

28.08.1998

Künftig wird es bei der Telekom zwei Parallelnetze geben: ein Signal- beziehungsweise Datennetz und ein Nutznetz. Damit eine Nutzleitung freigeschaltet werden kann, muß zunächst ein Signal die Freigabe erteilen. Bisher war das nur eingeschränkt möglich. Bei jedem Anruf, auch wenn kein Ansprechpartner zu erreichen oder der Anschluß besetzt war, stellte der Netzbetreiber eine Leitung zur Verfügung.

Dieses Vorgehen belastete das Telefonnetz unnötig und brachte der Telekom trotzdem kein Geld ein. Mit der Einführung von SS_7 soll sich das ändern. Die Zeichengabe dient dem Informationsaustausch zwischen ISDN-Knoten und dem Telekom-Datennetz "Intelligent Network".

Implementiert wird die Lösung von der Systems & Solutions Ascom Deutschland GmbH, Aachen. Das Systemhaus will zudem ein zusätzliches Telekom-Problem lösen: Die zunehmende Zahl von Netzbetreibern und -diensten, die unterschiedliche Schnittstellen verlangen, macht den Signalverkehr dicht und das Datennetz komplex. Dadurch wird es störanfällig und für Abrechnungsmanipulationen durchlässig.

Deshalb implementiert Ascom nicht nur das neue Monitoring-System für die Telekom, sondern auch ein Fraud-System, das Betrugsversuche feststellen kann. Die Hard- und Softwarelösung stammt von dem texanischen Ascom-Systempartner Inet. Die Server werden im Netz-Management-Center der Telekom in Bamberg stehen und bis Ende 1999 die Arbeit komplett aufgenommen haben.