Ernstfall im Data Center

Telekom rüstet sich gegen die Schweinegrippe

23.11.2009
Von Marco Straßburg

Business Continuity Management

Falls in einem Rechenzentrum wirklich alle Mitarbeiter durch Krankheit ausfallen sollten, würden die Systeme weiterlaufen. Zumindest solange kein Hardwaredefekt auftritt, sich ein Kabel löst oder eine Platine ausfällt. Um die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Szenarios so gering wie möglich zu halten, erneuern die T-Systems-Techniker in einem bestimmten Turnus die Hardware. T-Systems setzt da, wo es möglich ist, Systeme ein, die den Ausfall einer Hardwarekomponente selbständig beheben. Denn in der Hardware sind bereits mehrere Reservekomponenten integriert, die sofort zum Einsatz kommen, falls eine andere ausfällt.

Um die Sicherheit auf der Ebene des Rechenzentrums zu gewährleisten, existiert mittlerweile ein Katalog von Standardmaßnahmen, der ständig erweitert und verbessert wird. So gleichen moderne Rechenzentren mittlerweile Hochsicherheitstrakten, die mit Hilfe einer Vielzahl von Maßnahmen abgeschirmt sind. Dazu gehören beispielsweise die Registrierung von Mitarbeitern und Gästen, Ausweiskontrollen, Vereinzelungsanlagen, Videokontrolle, etc.

Um die ständige Versorgung mit Strom zu gewährleisten, verfügen die Zentren über mindestens zwei Einspeisungsquellen von unterschiedlichen Anbietern, die voneinander unabhängig sind. Falls trotzdem beide zur gleichen Zeit ausfallen, schalten die Systeme automatisch solange auf Batteriebetrieb, bis die Dieselaggregate anspringen. Mit ihnen ist die Stromversorgung - je nach Bevorratung - bis zu 72 Stunden gesichert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der externen Energieeinspeisung durch mobile Energiestationen. Durch modernste Brandfrühsterkennungs- und Brandbekämpfungsanlagen wird das Risiko eines Feuers in den Rechenzentren auf ein Minimum reduziert.

Prinzip "Follow-the-sun"

Auch global greift das Business-Continuity-Management-Konzept der T-Systems. Die Verwaltung der Systeme in den Rechenzentren erfolgt standortunabhängig, sowohl im nationalen, als auch im internationalen Umfeld. Bedingt durch erhöhte Kundenanforderungen sogar in steigendem Maße nach dem Prinzip "Follow-the-sun". Dabei übernimmt, dem Sonnenlauf um den Globus folgend, jeweils ein anderes Team die Aufgaben. Die Kollegen sind bei Bedarf in der Lage, die Systeme in Auslandsstandorten zu administrieren. (wh)