MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem die beiden Mitgesellschafter offenbar kein Interesse zeigen, muss die Deutsche Telekom nach anderen Interessenten für ihre Beteiligung an dem philippinischen TK-Anbieter Globe Telecom suchen.

Die Telekom hatte dem philippinischen Mischkonzern Ayala und der Singapure Telecommunications (Singtel) Ende Juni ein Kaufangebot für seinen 24,8-prozentigen Globe-Anteil unterbreitet. Ayala hält 32,7 Prozent der Globe-Aktien, der Carrier Singtel ist gegenwärtig mit 29,1 Prozent an dem Unternehmen beteiligt (Computerwoche online berichtete).

Nach Ablauf der 45-tägigen Frist erteilten die beiden Mitgesellschafter dem Bonner TK-Konzern nun jedoch eine Absage - Insider-Berichten zufolge scheiterte der Deal an den unterschiedlichen Preisvorstellungen. Die Höhe der Offerte wurde nicht genannt. Marktbeobachter bewerteten die 37,7 Millionen Globe-Aktien der Telekom mit 400 bis 500 Millionen Dollar. Nach dem derzeitigen Börsenkurs von Globe hat der Telekom-Anteil einen Wert von rund 430 Millionen Dollar. Dieses Geld bräuchte die Telekom dringend, um ihre Schulden bis Ende des laufenden Geschäftsjahr auf 50 bis 53 Milliarden Euro zu senken. Nachdem die Vorkaufsfrist für Ayala und Singtel am Freitag ablief, soll die Beteiligung daher nun auch anderen Interessenten angeboten werden, hieß es laut Presseberichten aus Telekom-Kreisen.

Die Telekom war in den Jahren 1995 und 1996 in den asiatischen Mobilfunkmarkt eingestiegen und hatte sich an drei Firmen beteiligt. Im Mai vergangenen Jahres stieß der magentafarbene TK-Riese seine 25-prozentige Beteiligung an dem indonesischen Mobilfunk-Carrier PT Satelit Palapa Indonesia (Satelindo) für 325 Millionen Dollar ab. Anfang Juni 2003 trennte sich die Telekom für 114 Millionen Dollar von ihrem fünfprozentigen Anteil an dem malaysischen Mobilfunkbetreiber Celcom. Mit dem Verkauf der Globe-Aktien wäre der Ausstieg aus dem Asiengeschäft abgeschlossen. (mb)