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Telekom-Manager auf der schiefen Bahn?

13.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zufolge sind Manager und Mitarbeiter der Deutschen Telekom in dunkle Machenschaften verwickelt. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit aufgrund einer Anzeige wegen Untreue unter anderem gegen den Telekom-Manager Friedel Krawinkel sowie gegen den Berater der Telekom-Tochter Detecon, Falko Zimmermann. Ihnen wird vorgeworfen, illegale Geschäfte mit gebrauchten Telefon- und Faxgeräten betrieben zu haben. Zimmermann habe angeblich im Auftrag der Telekom den Handel mit gebrauchten Geräten umstrukturiert und damit eine Schlüsselstellung in dem Geschäft erhalten. Weil die Altgeräte deutlich unter Preis und ausschließlich an die Firma Tele-Handel abgegeben wurden, sei der Telekom ein Schaden von bis zu 60 Millionen Mark entstanden. Tele-Handel habe die Ware in den Nahen Osten, nach Asien oder Südamerika verkauft. Dabei seien

erhebliche Gewinne erzielt worden. Zimmermann sei für die Hilfe mit einem monatlichen Honorar von 15 000 Mark bedacht worden. Zudem habe er von den Käufern der Altgeräte Schmiergelder in Höhe von rund drei Millionen Mark erhalten. Einen Teil der Gelder sei auch an den Telekom-Manager Krawinkel gegangen sein. Sowohl die Deutsche Telekom als auch die Beschuldigten haben die Vorwürfe zurückgewiesen.