Studie von Frost & Sullivan

Telekom-Liberalisierung treibt auch mobile Kommunikation an

19.12.1997

Die Umsätze im Mobilfunkmarkt sollen den Marktforschern zufolge von derzeit 25 Milliarden Dollar (1996) auf 61 Milliarden Dollar (2003) wachsen. Als Ursache gilt zunehmende Konkurrenz, die dem Kunden letztlich günstigere Preise beschert. Die Nachfrage wächst aber auch, weil die Akzeptanz moderner Telekommunikationstechnik sowie das Kommunikationsbedürfnis auf Reisen steigen. Außerdem konstatiert Frost & Sullivan Fortschritte im Gerätedesign und bei der Funktionalität der Netze. Bei jährlich steigender Teilnehmerzahl sagen die Analysten bis zum Jahr 2003 eine Teilnehmerbasis von 95 Millionen voraus.

Auf besonders gute Geschäfte können sich den Londonern zufolge die Netzbetreiber einstellen. Der Anteil dieses Marktsegments am Gesamtumsatz soll von knapp 69 Prozent im Jahr 1996 auf bis zu 93 Prozent zunehmen. Das beruht teils auf den niedrigen Hardwarekosten, teils aber auch auf den Mobilitätsvorteilen für die Endnutzer.

Die Hersteller werden nun unter Druck geraten, sich auf einheitliche Standards für neue Produkte zu einigen. Einer der vehementesten Vorkämpfer ist hierbei die Europäische Union (EU), die bereits zum Erfolg der GSM- und Dect-Standards beigetragen hat. Ein weiterer Katalysator für die Entwicklung ist die schrittweise Einführung von Mehrwertdiensten. Zur Zeit handelt es sich hierbei hauptsächlich um die Bereiche Datenübertragung, Kurznachrichten, Voice-Mail und Fax. Das ursprünglich für Anfang des nächsten Jahrzehnts geplante Universal Mobile Telephone System (UMTS) wird nach Ansicht der Marktforscher verschoben werden. Das System soll die Integration von Fest- und Mobilnetzumgebungen ermöglichen.

Immer noch bilden die Kosten nach der mangelnden Flächendeckung wohl den größten Nachteil der Digitaltechnik. Digitale Telefone werden zwar wohl nie dasselbe niedrige Basispreisniveau erreichen wie analoge Anschlüsse, aber die Preise gleichen sich zunehmend an. Offensichtlich sind die Kunden bereit, für Mobilität einen gewissen Preis zu bezahlen.