Breitband-Ausbau

Telekom-Konkurrenten wollen DSL-Lücken schneller schließen

29.12.2008
Die Konkurrenten der Telekom setzen sich hohe Ziele. Sie wollen die DSL-freien Regionen in Deutschland schneller als der Bonner Konzern erschließen.

Die Konkurrenten der Deutschen Telekom wollen die Lücken im heimischen DSL-Netz rasch schließen. "Wir machen das im Vergleich zur Telekom in der Hälfte der Zeit, mit höherer Internetzugangsgeschwindigkeit und deutlich billiger", sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes VATM, Jürgen Grützner, der "Financial Times Deutschland" (FTD). In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) versprechen die Firmen, dass sie in der Lage sind, binnen eines Jahres alle Haushalte in Deutschland ans schnelle Internet anzuschließen.

Mit dem Vorstoß torpedieren die im VATM zusammengeschlossenen Telekom-Konkurrenten die Pläne des ehemaligen Monopolisten, mit Rückendeckung der Kanzlerin ganz Deutschland flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen. Telekom-Chef Rene Obermann hatte jüngst einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Nötige Milliardeninvestitionen koppelte er aber an die Forderung, höhere Preise für die Vermietung der eigenen Leitungen an die Wettbewerber erheben zu dürfen. Vor allem die Kosten für die Nutzung der "letzten Meile" direkt in die Haushalte ist ein ewiger Streitpunkt zwischen der Telekom und ihren Konkurrenten.

Derzeit sind rund fünf Millionen Bundesbürger vom schnellen Internet abgeschnitten. "Weiße Flecken" befinden sich vor allem in Randgebieten von Städten sowie auf dem Land. Die Telekom will zur Schließung dieser Lücken zwei Milliarden Euro aufwenden. Der Ausbau soll 2011 abgeschlossen sein, sollte die Politik den Pakt eingehen.

VATM-Geschäftsführer Grützner warnte, die Bundesregierung stehe im Begriff, mit der Telekom einen "Vertrag zulasten Dritter" abzuschließen. Das Gegenangebot soll dies verhindern. "Insgesamt werden wir weitere 40 Milliarden Euro investieren und setzen dabei auf einen kostengünstigen Mix aus Glasfaser, Kupfer und digitalem Funkanschluss", erläuterte Grützner in der "Bild"-Zeitung. Zu den VATM-Mitgliedsfirmen gehören auch Großunternehmen wie die spanische Telefonica oder die KPN-Tochter E-Plus. (dpa/ajf)

Mehr dazu?