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Telekom ist an Bundesliga-Rechten interessiert

28.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz zweistelliger Milliardenschulden hat die Deutsche Telekom offenbar noch Geld für die Rechte an der Fußball-Bundesliga: Presseberichten zufolge hat der Bonner Konzern gemeinsam mit der Tele München Gruppe der Deutschen Fußball Liga (DFL) ein Angebot vorgelegt. Laut "Financial Times Deutschland" wollen die beiden Unternehmen für die Übertragungsrechte über eine Milliarde Euro bezahlen. Das Angebot betrifft die Fernsehrechte für die nächsten drei Jahre sowie die Verwertung der Internet-Rechte für die nächsten fünf Jahre. Um künftig Bundesligaspiele über Kanäle wie T-DSL oder in naher Zukunft mobil via UMTS übertragen zu dürfen, plant die Telekom zwischen 400 und 500 Millionen Euro locker zu machen.

Aus Telekom-Kreisen heißt es dagegen, bei der genannten Summe handle es sich um das Wunschdenken der Fußballclubs. Der tatsächliche Preis könnte nur ein Bruchteil davon betragen. Außerdem sei man eher an erfolgsabhängigen Zahlungen interessiert.

Die geringe Auskunftsbereitschaft der Telekom, erklärt sich mit der am heutigen Dienstag stattfindenden Hauptversammlung. Bereits früher in diesem Jahr ärgerten sich die Anleger darüber, dass Vorstandschef Ron Sommer einen millionenschweren Sponsorenvertrag mit dem FC Bayern München abschloss und parallel dazu die Dividende kürzte.

Zurzeit besitzt die insolvente KirchMedia AG noch die Rechte an der Fußball-Bundesliga. Allerdings hatte das Unternehmen bereits signalisiert, dass es künftig deutlich weniger als die Summen der Vergangenheit bezahlen werde. Vor zwei Jahren hatte sich der Medienkonzern die TV-Übertragungsrechte für 1,2 Milliarden Euro gesichert. Sollten sich Kirch und die DFL bis zum 15. Juni nicht einig werden, könnten die Telekom und Tele München zum Zuge kommen. (mb)