Gerüchte über Zeugen

Telekom hat Beweise gegen Zumwinkel und Ricke

24.04.2009
In de Spitzelaffäre der Deutschen Telekom geraten die ehemaligen Top-Manager Klaus Zumwinkel und Kai-Uwe Ricke stärker unter Druck. Die Forderungen gegen sie könnten steigen.

Die Deutsche Telekom hat nach den Worten ihres Datenschutzvorstands Manfred Balz Beweise gegen die ehemaligen Manager Klaus Zumwinkel und Kai-Uwe Ricke. Der Konzern gehe davon aus, dass er seinem früheren Aufsichtsratschef Zumwinkel sowie dem Ex-Vorstandsvorsitzenden Ricke einen Verstoß gegen das Aktienrecht sowie gegen die internen Organisationsrichtlinien des Konzerns nachweisen könne, schreibt das "Handelsblatt". Der Telekom lägen dazu neue Beweise vor, sagte Balz der Zeitung, ohne Details zu nennen.

In Konzernkreisen heiße es jedoch, es gebe unter anderem Zeugen aus dem Umfeld von Zumwinkel, die von persönlichen Treffen zwischen ihm und dem ebenfalls beschuldigten Telekom-Sicherheitsmitarbeiter berichtet hätten. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft genau wie gegen Zumwinkel und Ricke. Gleichzeitig sagte Balz, die endgültige Höhe der Schadenersatzforderungen könne noch deutlich steigen. Bislang war in Medienberichten die Rede von rund einer Million, Euro die Vorstand und Aufsichtsrat jeweils von Zumwinkel und Ricke forderten.

Ricke und Zumwinkel waren Mitte März durch einen internen Aktienvermerk belastet worden. Nach einem "Spiegel"-Bericht soll Zumwinkel Anweisungen für eine Geldzahlung erteilt haben, mit der angeblich ein Maulwurf in einer Zeitschriftenredaktion entlohnt worden sei. Einige Tage zuvor waren die Wohnungen der Manager von der Polizei durchsucht worden. (dpa/ajf)