Verdacht

Telekom-Gewerkschafter bei Tarifverhandlungen bespitzelt

23.12.2008
Gewerkschafter haben im Fernsehen den Verdacht geäußert, dass sie während laufender Tarifverhandlungen von der Telekom bespitzelt worden seien.

In der Telekom-Spitzelaffäre sollen die Verbindungsdaten von Gewerkschaftern während laufender Tarifverhandlungen ausgewertet worden sein. Diesen Verdacht äußerte ver.di-Vorstand Lothar Schröder in einem Interview des Fernsehmagazins "Report Mainz" vom Montag. "Das war gerade dann, als ich diese oder jene Gespräche geführt habe, als die oder jene schwierige Verhandlung lief", sagte Schröder. Der ehemalige Vorstand der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Rolf Büttner, berichtete, er sei im August 2005 ausgespäht worden, als die Gewerkschaft einen Streik im Post-Konzern vorbereitete. Büttner hatte damals mit der Telekom nichts zu tun, sondern war stellvertretender Aufsichtsratschef der Post.

"Report Mainz" liegen nach eigenen Angaben vertrauliche Papiere der Telekom vor. Danach soll der vor kurzem verhaftete ehemalige Sicherheitschef der Telekom bei den Bespitzelungsaktionen in den Jahren 2005 und 2006 auf Anweisung des damaligen Telekom-Chefs Kai-Uwe Ricke und des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Zumwinkel gehandelt haben, um eine undichte Stelle im Konzern zu finden. Von der Telekom war keine Stellungnahme zu erhalten. (dpa/ajf)