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Regulierung

Telekom fordert weniger Regulierung und offene Märkte

28.12.2007
Die Deutsche Telekom hat zehn Jahre nach Öffnung des Telekommarkts eine Lockerung der Regulierung gefordert. Beim weiteren Umbau des Telekommunikationsmarktes solle mehr Augenmerk auf die Sicherung von Arbeitsplätzen gerichtet werden.

Die Preise für Telefonate sind seit Beginn der Liberalisierung im Januar 1998 drastisch eingebrochen. So kostet ein Inlandsgespräch nach Angaben des Branchenverbands Bitkom heute noch 1 Cent - vor zehn Jahren waren es 31 Cent. Möglich wurde der Preisverfall durch den Eintritt neuer Spieler wie Arcor oder Freenet in dem von der Telekom beherrschten Markt. Infolge des harten Wettbewerbs muss der Marktführer seine Kosten massiv senken, um den Margenrückgang abzufedern. Die in den vergangenen Jahren eingeleiteten Sparprogramme umfassten den Abbau von knapp 120.000 Arbeitsplätzen.

Um den Abbau weiterer Stellen zu verhindern, will die Telekom nun höhere Kosten für die Bereitstellung von Vorleistungsprodukten veranschlagen. Zu entscheiden hat darüber die Bundesnetzagentur, die etwa die Preise für den direkten Zugang zum Kunden - der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) - festlegt. "Die Vorleistungspreise sollten nicht immer weiter abgesenkt sondern an den tatsächlichen Kosten ausgerichtet werden", appellierte der Telekom-Sprecher an die Netzagentur. Die Telekom-Wettbewerber lehnen dies ab.

Ungeachtet des Konkurrenzdrucks sieht Vorstandschef René Obermann sein Unternehmen auf dem richtigen Weg. "Wir haben in Deutschland unsere Herausforderungen sehr konsequent angepackt, uns dem Konflikt gestellt, inzwischen verlieren die Wettbewerber Marktanteile an uns", sagte er der "Börsen-Zeitung". Er unterstrich das Ziel eines Marktanteils von mindestens 40 Prozent im wichtigen DSL-Geschäft, das 2007 übertroffen werde. (dpa/sh)