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Telekom fordert ver.di zu neuen Verhandlungen auf

16.05.2007
Die Deutsche Telekom hat die Gewerkschaft ver.di zu neuen Verhandlungen über den geplanten Konzernumbau aufgefordert.

"Ich lade ver.di zur Fortsetzung der Gespräche ein", sagte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick am Mittwoch bei einer Diskussion mit ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder im "ARD-Morgenmagazin". Grundlage sei das überarbeitete Angebot des Bonner Konzerns. Dieses sieht Lohnkürzungen von neun Prozent sowie längere Arbeitszeiten vor.

Ver.di-Bundesvorstand Schröder wies das Gesprächsangebot umgehend zurück. "Auf der Basis kann es keine Verständigung geben", sagte er. Er verwies auf die Urabstimmung, bei der sich eine überwältigende Mehrheit der betroffenen Mitarbeiter gegen das Angebot und für einen Streik ausgesprochen hatte. Die Tarifparteien hatten zuvor in fünf Verhandlungsrunden ergebnislos um einen Kompromiss gerungen. Schröder wie auch Eick räumten ein, dass sie informelle Gespräche führten. Zu Inhalten machten sie keine Angaben.

Protest

Am Mittwoch wollen die Telekom-Mitarbeiter ihren Protest gegen die Auslagerung von rund 50.000 Beschäftigten in den neuen Bereich T-Service erweitern. Bundesweit beteiligen sich rund 15.000 an dem Arbeitskampf, sagte ver.di-Streik-Leiter Ado Wilhelm. Damit streikt rund jeder zehnte Beschäftigte der Deutschen Telekom in Deutschland.

Ver.di wie auch die Telekom rechnen weiter mit einer Beeinträchtigung der Betriebsabläufe. Es wird wohl wieder einige kleinere Störungen geben, sagte ein Telekom-Sprecher. Ver.di spricht hingegen von mehreren zehntausend liegen gebliebenen Kundenwünschen. Betroffen sind wie schon in den vergangenen Tagen Callcenter und der Kundendienst.

Die Telekom will mit dem Personalumbau ihre Kosten senken und die Servicequalität verbessern. Durch T-Service verspricht sich das Unternehmen Einsparungen von bis zu 900 Millionen Euro jährlich. Da ver.di die Pläne ablehnt, will die Telekom die Umstrukturierung im Alleingang umsetzen. (dpa/tc)