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Telekom fordert milliardenschweren Schadensersatz wegen PTC

05.09.2007
Die Dauerfehde zwischen der Deutsche Telekom und dem französischen Medienkonzern Vivendi um den polnischen Mobilfunker PTC geht weiter.

Wegen Behinderung der Geschäftsentwicklung fordert der Bonner Konzern jetzt Schadenersatz in Höhe von 3,5 Milliarden Euro. Ein Sprecher der Telekom bestätigte am Mittwoch auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der "Financial Times Deutschland". Die Vorwürfe der Telekom richten sich direkt gegen die Telco, ein Gemeinschaftsunternehmen von Vivendi und der polnischen Elektrim, das an PTC beteiligt war.

Vivendi bestätigte den Eingang einer Forderung über 3,5 Milliarden Euro, wies diese aber zurück. Die Vorwürfen entbehrten jeder Grundlage, sagte ein Sprecher in Paris. In den Jahren 1999 bis 2005, als PTC zusammen mit der Telekom geführt wurde, habe sich das Mobilfunkunternehmen sehr gut entwickelt. Erst nach dem Herausdrängen von Vivendi aus der operativen Führung im Jahr 2005 habe sich das Geschäft abgeschwächt, sagte er.

Vivendi wirft der Deutschen Telekom vor, den Anteil von 48 Prozent von Telco widerrechtlich in Besitz genommen zu haben. Die Bonner, die vorher schon 49 Prozent an PTC hielten, hatten eine Kaufoption auf die von Vivendi und Elektrim kontrollierten 48 Prozent gezogen und eine erste Teilzahlung geleistet. Deren Gültigkeit wird aber von Vivendi bestritten, die den Anteil für sich reklamiert.

Die Telekom sieht sich dagegen als rechtmäßiger Eigner von nun 97 Prozent der PTC-Anteile. Vivendi und Telekom ringen seit 1999 um die Kontrolle bei PTC. Das polnische Unternehmen hatte Ende Juni 12,5 Millionen Kunden und erwirtschaftete im ersten Halbjahr 932 Millionen Euro Umsatz. Hinter Deutschland, USA und Großbritannien ist Polen von den Kundenzahlen der viertgrößte Mobilfunkmarkt der Telekom. (dpa/tc)