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Telekom-Chef Ricke in der Zwickmühle zwischen Staat und Börse

31.10.2006
Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke steckt in der Zwickmühle: Die Aktionäre verlangen kräftige Gewinnsprünge, was aber durch die Regulierung in Deutschland immer schwieriger wird.

Die Stellschrauben fixiert dabei der Staat, der größter Aktionär ist und zugleich die Regulierung des Telekommarktes vorgibt. Mit einer harten Aufsicht hilft die Regierung dem Wettbewerb auf die Sprünge, allerdings geht dies zu Lasten des Telekom-Gewinns und damit der Staatskasse. Durch eine stärkere Regulierung steigt zudem die Gefahr eines neuen Stellenabbaus, meinen Experten. Erschwert wird Rickes Lage durch die anhaltende Diskussion um die Verlängerung seines Vorstandsvertrags.

Ricke bleibt kaum Platz zum Manövrieren - dabei steht er unter Handlungsdruck. Denn obwohl die Telekom Branchenprimus in Europa ist, hinkt das Unternehmen bei der Rentabilität hinter den Konkurrenten hinterher. Mit Einsparungen in Höhe von fünf Milliarden Euro und dem Umbau der Festnetzsparte T-Com will die Mannschaft um Ricke nun gegensteuern. Allerdings ist bislang nicht klar, wie das Einsparziel erreicht werden soll. Statt neuer Stellenstreichungen soll die Sicherung von Beschäftigung im Fokus stehen. „Dazu erwarten wir ein Entgegenkommen der Sozialpartner“, fordert Personalvorstand Heinz Klinkhammer. Sollten die Gewerkschaften bei Lohnkürzungen nicht mitziehen, schließt er einen Verkauf von Teilbereichen nicht aus.