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Telekom-Chef hofft auf politische Rückendeckung beim Konzernumbau

07.09.2007
Der Vorstandschef der Deutschen Telekom, René Obermann, hat von der Bundesregierung Rückendeckung beim geplanten Konzernumbau gefordert.

"Die Politik hat sich (beim Streik) rausgehalten - das hat uns sehr geholfen", sagte Obermann am Donnerstagabend bei einer Abendveranstaltung der FDP in Wiesbaden. Angesichts der "Verwerfungen und Schwierigkeiten", die vor der Telekom stünden, hoffe er, dass dies künftig auch so bleibe.

Das Unternehmen will sein laufendes Sparprogramm ausweiten und plant dazu einen weiteren Konzernumbau. "Der Personalumbau wird in den nächsten zwei bis drei Jahren weitergehen", sagte Obermann. Im Fokus steht dabei vor allem die Geschäftskundensparte T-Systems sowie die Festnetzsparte T-Com, wo der Vorstand erneut den Rotstift ansetzen will. Obermann beteuerte, dass er weiter auf "sozialverträgliche" Lösungen setzt. In den vergangenen zwölf Jahren hat der Bonner Konzern über 120.000 Arbeitsplätze gestrichen und dabei auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet.

Nach seinem Amtsantritt im vergangenen November hat Obermann den Konzernumbau forciert. In einem ersten Schritt lagerte die Telekom rund 50.000 Beschäftigte in den neuen Bereich T-Service aus, was auf massiven Widerstand der Gewerkschaft ver.di gestoßen war. Gegen den Umbau hatten über mehrere Wochen täglich bis zu 20.000 Mitarbeiter gestreikt. Die laut ver.di härteste Auseinandersetzung zwischen Arbeitnehmern und Telekom-Führung konnte erst durch einen Kompromiss beigelegt werden.

Obwohl ver.di die Bundesregierung zum Eingreifen aufgefordert hatte, hielt sich der Bund als größter Telekom-Aktionär in dem Streik mit öffentlichen Äußerungen zurück. In der Vergangenheit hatte die Regierung wiederholt in die Geschicke der Telekom eingegriffen, zuletzt bei der Ablösung von Vorstandschef Kai-Uwe Ricke. (dpa/tc)