MWC 2013

Telekom bringt das erste Handy mit Firefox-Betriebssystem

25.02.2013
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Die Smartphone-Welt ist um ein Betriebssystem reicher. Auf dem Mobile World Congress feierte Firefox OS seine Premiere. Die Telekom will als erster Carrier in Europa ein Handy mit dem neuen Betriebssystem auf den Markt bringen.
Die Telekom will in Europa das erste Firefox-Handy auf den Markt bringen.
Die Telekom will in Europa das erste Firefox-Handy auf den Markt bringen.
Foto: Telekom

Die Non-Profit-Organisation Mozilla verkündete auf dem MWC die Einführung von Firefox OS und Firefox Marketplace. Mit der neuen Funktion, einmalig verwendbare und downloadbare Apps zu entdecken, soll Benutzern eine leistungsstarke, personalisierte, schnelle und angenehme Benutzererfahrung geboten werden. Gleichzeitig ermöglicht es weltweit die einfache Erstellung und Verbreitung von HTML5-Apps. Mozilla arbeitet gemeinsam mit Herstellern wie Alcatel (TCL), LG und ZTE am Bau der ersten Firefox-OS-Geräte. Huawei wird später in diesem Jahr folgen. Alle Geräte werden mit Qualcomm Snapdragon CPUs ausgestattet.

Das Alactel One Touch kommt mit Firefox als Betriebssystem.
Das Alactel One Touch kommt mit Firefox als Betriebssystem.
Foto: Telekom

Mit Firefox OS sollen die weltweit die ersten Open-Web-Geräte in zentrale Märkte aufstrebender Länder gebracht werden. Firefox OS besitzt von Haus aus eine personalisierbare und leicht zu bedienende Benutzeroberfläche mit integrierten Features zur Verwaltung der Daten- und Speicherbenutzung. Ferner, so heißt es bei der Mozilla-Organisation, biete Firefox OS alles wesentlichen Funktionen, die ein Smartphone-Nutzer erwarte. Über Basisanwendungen wie Anrufe, Messaging, E-Mail, Kamera etc. hinaus, sind zahlreiche zusätzliche Funktionen, eingebaut: Kostenkontrollen, Features für Social Media mit Facebook und Twitter, standortbasierte Dienste und Features wie der Firefox-Webbrowser. Darüber hinaus ist der Firefox Marketplace integriert, der es ermöglicht, Apps zu downloaden.


Ferner offeriert Firefox OS bietet eine kontextbezogene Suche. Glaubt man den Protagonisten des Systems, ermöglicht dies eine weitaus anspruchsvollere und umfassendere Suche, da gleichzeitig sowohl in Apps als auch im Web gesucht werden kann, was bei nativen Apps nicht möglich ist
Der Firefox Marketplace selbst wird Apps der Kategorien Spiele, News, Medien, Business und Produktivität anbieten. Dazu sollen beliebte Apps wie AccuWeather, Airbnb, Box, Terra, Cut the Rope, EA Games, Facebook, Nokia HERE, MTV Brasil, Pulse News, SoundCloud, SporTV, Time Out und Twitter sowie maßgeschneiderte und lokale Apps gehören.

Populäre Apps aus der Android-Welt sollen auch für Firefox verfügbar sein.
Populäre Apps aus der Android-Welt sollen auch für Firefox verfügbar sein.
Foto: Telekom

Bislang haben sich 17 große Netzbetreiber weltweit der Initiative für offene Firefox-Webgeräte verpflichtet: América Móvil, China Unicom, Deutsche Telekom, Etisalat, Hutchison Three Group, KDDI, KT, MegaFon, Qtel, SingTel, Smart, Sprint, Telecom Italia Group, Telefónica, Telenor, TMN und VimpelCom.
Die Deutsche Telekom will als erster Mobilfunkanbieter ein Smartphone mit dem neuen Mozilla Betriebssystem Firefox OS auf den europäischen Markt bringen: Im Sommer startet der Vertrieb des Alactel One Touch in Polen. Weitere Länder in Osteuropa sollen noch in diesem Jahr folgen.