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Telekom bekommt Schützenhilfe von Wettbewerbern

09.05.2007
Die Deutsche Telekom hat beim umstrittenen Stellenumbau unerwartet Schützenhilfe von ihren Wettbewerbern erhalten.

Der Geschäftsführer des Branchenverbandes VATM, Jürgen Grützner, drückte am Mittwoch sein Unverständnis für die Streikandrohungen der Gewerkschaft ver.di bei dem Unternehmen aus. Deren Forderungen gingen in die völlig falsche Richtung, sagte der notorische Telekom-Kritiker im Deutschlandradio Kultur. Die Mitarbeiter der Wettbewerber verstünden die Angestellten der Telekom nicht, wenn diese für eine 34-Stunden-Woche kämpften.

Beim Bonner Konzern läuft derzeit eine Urabstimmung über Streiks, nachdem Verhandlungen mit ver.di über die Auslagerung von 50.000 Stellen in Service-Gesellschaften gescheitert waren. Die Telekom will den betroffenen Beschäftigten die Gehälter um neun Prozent kürzen und die Arbeitszeit um vier Stunden auf 38 Wochenstunden verlängern. ver.di verlangt einen tariflichen Auslagerungsschutz. Begründet hatte der Telekom-Vorstand seine Pläne unter anderem mit der Angleichung der Arbeitsbedingungen der Telekom-Mitarbeiter an den Wettbewerb.

Grützner verteidige zugleich die Arbeitsbedingungen in der Telekommunikationsbranche. "Unsere Mitarbeiter werden je nach Leistung ordentlich und sehr gut bezahlt". Zugleich kritisierte er den Bonner Konzern, der wichtige Strukturreformen bei der Modernisierung der Netze verschlafen habe. Dass die Telekom Stellen abbaue, sei unausweichlich. Neue Technik benötige weniger Personal, darauf müsse sich jedes Unternehmen einstellen. (dpa/tc)