Erst Bruchteil der Daten geprüft

Telekom-Affäre weitet sich wohl aus

19.11.2008
Die Spitzelaffäre der Deutschen Telekom könnte noch weit größere Ausmaße annehmen als bislang bekannt.

"Ich kann nicht ausschließen, dass noch mehr Telefonnummern und Namen bekanntwerden", sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Bislang habe seine Behörde mit zehn bis 20 Prozent "erst einen Bruchteil" der Daten geprüft, die den Ermittlern vorlägen. Doch schon jetzt sei die Zahl der Betroffenen auf 55 angeschwollen. Die Liste mit sämtlichen Namen liege der Zeitung vor.

Die Liste lege nahe, dass bei den Bemühungen der Telekom, die firmeninternen Quellen eines Journalisten auszuspähen, offenbar alle Dämme gebrochen seien, heißt es in dem Bericht. So hätten Konzernmitarbeiter auch Gesprächsdaten von Personen überprüft, die als "undichte Stellen" nie wirklich infrage kommen konnten, darunter etwa die Kinder zweier Aufsichtsräte der Deutschen Telekom. (dpa/tc)