Telefonieren über ein MAN

30.08.1991

MÜNCHEN (pi) - Die Siemens AG hat nach eigenen Angaben in München erstmals eine Telefonverbindung über ein Metropolitan Area Network (MAN) realisiert. Die Verbindung wurde über zwei ISDN-Nebenstellenanlagen vom Typ Hicom hergestellt. Netzbetreibern wird damit erstmals die Möglichkeit eingeräumt, Dienste, für die bisher mehrere parallele Netze erforderlich waren, nun über ein einziges Hochgeschwindigkeitsnetz abzuwickeln.

Das MAN auf Basis der DQDB-Technik (Distributed Queue Dual Bus) dient laut Siemens zur Vernetzung von LANs mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 34, 45 und 140 Mbit/s und ist kompatibel zum künftigen Breitband-ISDN. In entsprechenden Tests konnte das Münchner Unternehmen nachweisen, daß sich auf diese Weise Daten nicht nur asynchron, sondern auch - wie in der Sprach- und Bildkommunikation - synchron übertragen lassen. Die Telekom führt derzeit mit dieser Technik Systemversuche durch, der Anschluß der ersten Kunden soll noch im dritten Quartal 1991 erfolgen.