Kundenzahl gesteigert

Telefonica gibt sich nach Krisenjahr optimistisch für 2010

26.02.2010
Der spanische Telekomkonzern Telefonica will nach dem weltweiten Krisenjahr 2010 wieder durchstarten.

Für das laufende Jahr seien Verbesserungen bei Umsatz und Gewinn geplant, teilte das Unternehmen am Freitag in Madrid mit. Für 2009 wurden Rückgänge bei den Erlösen und dem operativen Gewinn vor Abschreibungen gemeldet. Beide Werte entsprachen den Markterwartungen. Der Nettogewinn stieg dagegen um 2,4 Prozent auf 7,78 Milliarden Euro oder 1,71 Euro je Aktie - etwas weniger als prognostiziert. Das im EuroStoxx 50 notierte Papier legte im frühen Handel um 1,5 Prozent zu und übertraf damit die allgemeine Marktentwicklung.

Die Schwäche auf den europäischen Märkten schlug sich wie erwartet in den Bilanzdaten für das vergangene Jahr nieder. Den Umsatzrückgang in Europa konnte das Unternehmen nur teilweise mit dem Geschäft in Lateinamerika kompensieren. Konzernweit fielen die Erlöse um 2,1 Prozent auf 56,73 Milliarden Euro. Während der Umsatz in Lateinamerika um 3,7 Prozent stieg, sackte er in Spanien und im restlichen Europa jeweils um 5,4 Prozent ab. Lateinamerika trug 40,5 Prozent zu den Erlösen bei, Spanien 34,7 und das restliche Europa 23,9 Prozent.

Kundenzahl gesteigert

Der operative Gewinn vor Abschreibungen (OIBDA) ging konzernweit um 1,4 Prozent auf 22,60 Milliarden Euro zurück. Das Unternehmen hat 2009 seine Kundenbasis um 5,1 Prozent auf rund 265 Millionen ausgebaut. Die Steigerungsraten lagen im Mobilfunk bei 7,4 Prozent, in der Sparte Breitband bei 8,2 Prozent und im Bezahlfernsehen bei 9,8 Prozent. Telefonica ist in Deutschland unter anderem mit dem Mobilfunkanbieter O2 vertreten und hat vor kurzem den DSL-Anbieter Hansenet übernommen.

Telefonica bestätigte zudem die Prognose von 2,10 Euro für den Gewinn je Aktie im laufenden Jahr. Die Erlöse sollen um 1 bis 4 Prozent, das Ergebnis vor Abschreibungen (OIBDA) um 1 bis 3 Prozent zulegen. Als Basis für die Wachstumsziele legte Telefonica einen konsolidierten Umsatz von 56,41 Milliarden Euro für 2009 zugrunde sowie ein OIBDA von 22,34 Milliarden Euro. Diese Werte lassen das Ergebnis von Telyco Morocco sowie Kapitalerträge und Abschreibungen von Medi Telecom außer Acht. Auch die von der Hyperinflation in Venezuela geprägten Bilanzdaten blieben - wie 2009 schon - unberücksichtigt. Eingeschlossen sind dagegen zehn Monate Bilanz der ab Anfang März konsolidierten neuen Töchter Hansenet in Deutschland und Jajah in den USA.

Gleichzeitig bekräftigte der Telekomkonzern seine mittelfristigen Dividendenziele. So sollen 2009 1,15 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Für 2010 sind 1,40 Euro geplant und bis 2012 soll die Dividende auf mindestens 1,75 Euro steigen. (dpa/tc)