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Telefónica-Chef Villalonga wirft das Handtuch

27.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Juan Villalonga hat gestern erwartungsgemäß sein Amt als Chairman der Telefónica niedergelegt. Damit gab der umstrittene Manager dem massiven Druck der spanischen Regierung und den zwei Hauptinvestoren, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria und La Caixa, nach. Villalonga war unter anderem wegen seiner geschäftlichen Alleingänge in die Kritik geraten. Zuletzt wurde ihm außerdem Insiderhandel vorgeworfen. Als seinen Nachfolger hat die Telefónica wie vermutet Cesar Alierta berufen, Chef der ehemals in Staatsbesitz befindlichen Tabakgruppe Tabacalera (CW Infonet berichtete). In seiner Antrittserklärung bestärkte der 55-Jährige sein Ziel, das Unternehmens weiter auszubauen und seinen Wert für die Anleger zu steigern. Hinsichtlich der von Villalonga

eingefädelten Fusion der Telefónica-Tochter Terra Networks mit Lycos bekräftigte Alierte, alle vorbereiteten Transaktionen wie geplant durchzuführen. Kritiker hatten befürchtet, dass durch den Management-Wechsel die angekündigte Übernahme des US-Portals durch den spanischen Online-Dienst abgesagt werden könnte.