Telecom-Tochter Rolm liegt IBM auf der Tasche

02.12.1988

SANTA CLARA (IDG) - Die Nebenstellenanlagen-Division der IBM, Rolm Systems, schreibt tiefrote Zahlen. Nach Angaben von Analysten mußte Rolm im ersten Halbjahr runde 100 Millionen Dollar Verlust abschreiben. Jetzt wolle Big Blue sein Engagement auf dem stagnierenden Telefonmarkt zurückfahren, heißt es in den USA.

IBM selbst sagt nichts zu diesem Thema. Deshalb blühen die Spekulationen darüber, was aus dem Rolm-Bereich werden soll, den sich Big Blue 1984 als Antwort auf AT&Ts Einstieg ins Rechnergeschäft gekauft hatte. Heute sehe man die PBX-Anlagen weniger als strategisches denn als Nischenprodukt, meint Branchenberater Patrick Springer aus Needham Heights, Massachusetts. Von den 20 000 in den USA installierten Anlagen entfielen 90 Prozent auf die alten Typen CBX und CBX II, die noch in der Vor-IBM-Zeit von Rolm entwickelt worden waren.

Zur Debatte steht nun eine Verpflichtung unabhängiger Distributoren; allerdings gehen Branchenkenner davon aus, daß auch Siemens und die Ostküsten-Telecomgruppe Nynex an Rolms Kundenstamm im PBX-Markt Interesse haben.