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Telecom Italia verkauft griechische Mobilfunktochter

05.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Telecom Italia hat seine griechische Mobilfunktochter TIM Hellas verkauft und eine Neuordnung seines Internet-Geschäfts bekannt gegeben. Wie das Unternehmen am Montag in Rom mitteilte, wird die 81-prozentige Beteiligung an TIM Hellas an die Finanzinvestoren Apax und Texas Pacific für 1,11 Milliarden Euro veräußert.

Telecom Italia begründete die Trennung von der drittgrößten Mobilfunkgesellschaft Griechenlands mit der Neuordnung seiner internationalen Beteiligungen. Durch den Verkauf erzielt der italienische Marktführer nach eigenen Angaben einen Buchgewinn von 432 Millionen Euro. Bis zum Juli 2005 wollen die Unternehmen die Transaktion abschließen, die noch von den Kartellbehörden genehmigt werden muss.

Apax und Texas Pacific wollen TIM Hellas als eigenständige Gesellschaft weiterentwickeln und planen daher die Übernahme der noch ausstehenden Aktien von TIM Hellas, die an der US-Börse NASDAQ und der Amsterdamer Börse notiert sind. Je Aktie bietet die Investorengruppe 16,43 Euro. TIM Hellas wurde im Jahr 1992 gegründet und hat 2,3 Millionen Kunden unter Vertrag. 2004 setzte das Unternehmen 840 Millionen Euro um und erzielte dabei einen operativen Gewinn von 121 Millionen Euro.

Die Führung von Telecom Italia beschloss am Montag zudem die Neuordnung des Internet-Geschäfts. Für 950 Millionen Euro kauft der Konzern daher die Gesellschaften Tin.it und Virgilio von seiner 62-prozentigen Medientochter Telecom Italia Media SpA. Die beiden Internet-Firmen sollen mit dem Festnetzgeschäft des Mutterkonzerns fusioniert werden. Bei Telecom Italia Media verbleiben nur noch die Medienaktivitäten.

Mit der Konzentration der Internet-Aktivitäten im Mutterkonzern folgen die Italiener dem internationalen Trend. So will unter anderem die Deutsche Telekom ihre Tochter T-Online auf den Mutterkonzern verschmelzen, um die Umsatzrückgänge im Festnetzgeschäft durch neue Internet-Dienste ausgleichen.

Telecom Italia Media will mit 550 Millionen Euro den Großteil des Verkaufserlöses an die Aktionäre ausschütten. Weitere 148 Millionen Euro sollen für den Erwerb eigener Aktien aufgewendet werden. Die Beteiligung von Telecom Italia an dem Medienkonzern werde daher auf voraussichtlich 69,4 Prozent steigen. (dpa/tc)