Schuldenberg

Telecom Italia verbessert Ergebnis deutlich

07.05.2010
Der hoch verschuldete Telekomkonzern Telecom Italia hat sein Ergebnis im ersten Quartal trotz stagnierender Umsätze verbessert.

Der Fokus auf hohe Margen und eine strenge Kostenkontrolle habe zu dem starken Wachstum geführt, sagte Telecom-Italia-Chef Franco Bernabe am Donnerstag laut Mitteilung. Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch die kommenden Quartale gut im Plan laufen. Bis 2012 will der Konzern den Umsatzrückgang der vergangenen Jahre stoppen und den operativen Gewinn stabilisieren.

Das erste Quartal ging in die richtige Richtung: Der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 3,2 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Die Umsätze blieben mit 6,4 Milliarden Euro stabil. Der Rückgang auf dem Heimatmarkt wurde dabei durch den Wachstumstreiber Brasilien ausgeglichen. Positiv wirkte sich dabei der Kauf der brasilianischen Intelig Telecomunicações aus. Um Zukäufe und Währungseffekte bereinigt ging der Umsatz um knapp fünf Prozent zurück. Unterm Strich verdiente Telecom Italia mit 601 Millionen Euro rund ein Drittel mehr als im Vorjahr.

Die Italiener wollen ihren Umsatz bis 2012 im Schnitt jährlich um etwa ein Prozent steigern. Der Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) soll auf etwa zwölf Milliarden Euro anwachsen. Für das laufende Jahr ist Bernabe hingegen pessimistischer. 2010 rechnet Telecom Italia immer noch mit einem Umsatzrückgang von zwei bis drei Prozent. Das EBITDA soll 2010 wie im vergangenen Jahr bei 11,3 Milliarden Euro liegen.

Das straffe Sparprogramm soll auch helfen, die Schulden weiter abzubauen. Bis Ende des Jahres sollen es nur noch 32 Milliarden Euro sein. Dank des Verkaufs der deutschen Tochter Hansenet an die spanische Telefonica konnte Telecom Italia seine Schulden um rund 700 Millionen Euro auf 33,3 Milliarden Euro reduzieren. Die Italiener gehören im europäischen Vergleich zu den am höchsten verschuldeten Telekomkonzernen.

Wegen Geldwäsche-Untersuchungen bei der Kabeltochter Sparkle hatte Telecom Italia im Februar die Veröffentlichung seiner Jahresbilanz verschieben müssen. Rund eine halbe Milliarde Euro legte der Konzern für einen möglichen Prozess beiseite. Dem Netzdienstleister wird vorgeworfen, mit fingierten Abrechnungen Steuerhinterziehung begangen und das Geld anschließend gewaschen zu haben. (dpa/tc)