Telearbeit spielt bei IT-Projekten keine große Rolle

11.09.2001
Die Mehrheit der IT-Freiberufler möchte Telearbeit praktizieren, allerdings wird diese Arbeitsform in Projekten zu selten angeboten.

Nach einer Online-Umfrage der Gulp Information Services GmbH, München, nehmen die Freelancer für diese Arbeitsform auch einen geringeren Stundensatz in Kauf.

Nach Beobachtung von Gulp ist der Anteil der Telearbeit im IT-Projektgeschäft immer noch recht klein. Sowohl Freelancer als auch die Projektanbieter schätzen den Anteil der Telearbeit in der freiberuflichen IT-Branche auf 14 Prozent. Im Umfrageergebnis des Münchner Internet-Portals für IT-Projekte zeigt sich, dass bereits jeder dritte IT-Freiberufler als Telearbeiter bei einem Projekt mitgewirkt hat.

Es wird laut Gulp indes offensichtlich, dass Telearbeit noch immer ein sehr dehnbarer Begriff ist, der auch kurzzeitige Einsätze mit einschließt. Der Wunsch nach Telearbeit ist im Gegensatz zu den tatsächlichen Möglichkeiten seitens der Freelancer mit 86 Prozent relativ groß. Doch die Unternehmen zögern: Nur 17 Prozent würden einem Teleworker den Vorzug geben. Den Hauptgrund für den langsamen Vormarsch von Telearbeit sehen weder die Freiberufler noch die Projektanbieter in Sicherheitsrisiken. „Als Ursache für den bevorzugten Einsatz vor Ort nennen rund die Hälfte der Projektanbieter Kommunikations- und Abstimmungsprobleme“, so Gulp-Geschäftsführer Karl Trageiser.

Seiner Meinung nach basiert dieses Zögern allerdings auch auf der fehlenden Bereitschaft der Projektleiter, neue Führungsziele wie das reine Management nach Zielen zuzulassen. Gulp fragte auch, ob Telearbeit zu höherer Motivation bei der Projektarbeit führe. Dem stimmten 16 Prozent der IT-Freiberufler beziehungsweise 49 Prozent der Projektanbieter zu.

Die Kostenersparnis macht bei dem überwiegenden Teil aller Befragten Telearbeit zu einer interessanten Arbeitsform. Schließlich würden mit Blick auf geringere Aufwendungen für Anfahrt oder Übernachtung am Einsatzort 58 Prozent der Freiberufler einen geringeren Studensatz in Kauf nehmen. Zwei Drittel der Befragten sind sich einig, dass der Anteil der Telearbeitsplätze im IT-Projektgeschäft in den kommenden fünf Jahren zunehmen wird. Trageiser resümiert: „Telearbeit hat die große Zukunft noch vor sich.“