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Teldafax startet den Ausverkauf

08.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der insolvente Marburger Telekom-Anbieter Teldafax trennt sich von seinem Glasfasernetz sowie von allen Tochterfirmen und Beteiligungen. Nach Angaben von Firmensprecher Marcus Hoffmann stehen 2800 Kilometer Telefonnetz sowie Mehrheitsbeteiligungen zum Verkauf. Hoffmann erwähnte dabei unter anderem die Anteile an einem Internet- und einem Mobilfunkserviceanbieter in Marburg und Heppenheim. Im April 2001 hatte die angeschlagene Call-by-Call-Firma bekannt gegeben, den Fortbestand der Geschäfte durch den Verkauf von Unternehmensteilen sowie durch eine Fusion sichern zu wollen (Computerwoche online berichtete). Ein Investor, der Interesse an einer Übernahme des gesamten Unternehmens hat, sei aber bisher nicht gefunden worden. Auch die geplante Übernahme der Firma durch den Anbieter von Sprach- und

Datendiensten Word Access war im vergangenen Monat gescheitert. Das US-Unternehmen wollte ursprünglich seinen Anteil an Teldafax von 33 auf etwa 70,1 Prozent erhöhen. World Access hat mittlerweile im Konkursgericht von Chikago Gläubigerschutz nach dem US-Gesetz "Chapter 11" beantragt.

Trotz der brisanten Lage hat Teldafax bisher keine Kündigungen ausgesprochen. In Marburg sind mehr als 200 Angestellte beschäftigt. Weitere 150 arbeiten bei Tochterfirmen. Teldafax hat eigenen Angaben zufolge Schulden in Höhe von 73 Millionen Mark bei der Deutschen Telekom. Künftig wolle sich die Firma auf Telefondienstleistungen im Festnetz konzentrieren.