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Teilverkauf von T-Systems immer wahrscheinlicher

05.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Spekulationen um einen Teilverkauf von T-Systems verdichten sich. Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ führt die Deutsche Telekom derzeit intensive Sondierungsgespräche mit einer Reihe von Wettbewerbern über eine Minderheitsbeteiligung an der T-Systems-Sparte ITS. Ziel sei es, durch die Beteiligung eines oder mehrerer Partner auf ausländischen Märkten zu wachsen. Ein entsprechender Strategiewechsel war vom neuen Telekom-Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke unmittelbar nach dessen Amtsantritt Mitte November angekündigt und inzwischen von T-Systems-Chef Christian Hufnagl bestätigt worden.

In der T-Systems-Sparte ITS hat die Telekom ihre Aktivitäten im Bereich IT-Dienstleistungen gebündelt - unter anderem auch die des ehemaligen Debis Systemhauses, das der Bonner Carrier im März 2000 für rund 5,5 Milliarden Euro übernommen hatte. Trotz dieses milliardenschweren Deals spielen die Bonner aber im Weltmarkt gegenüber Branchenschwergewichten wie EDS oder IBM Global Services nach wie vor nur die zweite Geige. Als heißester Kandidat für einen Einstieg bei T-Systems wird Gerüchten zufolge der französische IT-Dienstleister Cap Gemini Ernst & Young gehandelt, der der Telekom im Frühjahr 2000 im Übernahmekampf um das Debis Systemhaus unterlegen war. Seitens der Telekom will man angeblich die Partnersuche bereits bis zum Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen haben. Spätestens dann

soll auch ein Nachfolger für Hufnagl berufen werden. Der langjährige T-Systems-Chef hatte, so die „Financial Times“ weiter, vergangene Woche aus persönlichen Gründen auf eine Berufung in den Konzernvorstand der Telekom verzichtet. (gh)