Windows-7-Migration

Teil 3 - Das Projekt-Management

15.05.2012
Von 


Jochen Rapp ist Solution Manager bei der Computacenter AG & Co. oHG.

Wie teuer wird das Ganze?

Immer wieder fragen Unternehmen nach einem Richtwert für die Migrationskosten pro Client. Auch jenseits von Lizenzen und gegebenenfalls notwendigen Hardwareinvestitionen gibt es dafür keine allgemeine Faustregel - es kommt immer auf die individuellen Voraussetzungen an. Schwer zu beziffern sind außerdem indirekte Kostenanteile aufgrund von Störungen und Ausfallzeiten. Bei den direkten Kosten - etwa für Schulung und externe Dienstleistungen - muss in jedem Fall ein dreistelliger Euro-Betrag pro Client einkalkuliert werden. Dieser Wert kann aber auch 1.000 Euro überschreiten, wenn beispielsweise neue Hardware wie etwa Notebooks angeschafft werden muss. Beim Sprung von XP auf Windows 7 etwa gehen Analysten von bis zu 1.500 Euro pro Client aus. Ein Mittelwert für die Neuanschaffung von Hardware und Anwendungen sowie alle indirekten Kosten sind hier bereits enthalten. Letztlich ist die konkrete Summe in hohem Maße abhängig von der Anzahl und Komplexität der Applikationen. In manchen Unternehmen sind 50 Anwendungen betroffen, in anderen 500, auch über 1.000 Applikationen sind keine Seltenheit.

Die Planung einer Windows-7-Migration mit ihren diversen Arbeitspaketen (APs).
Die Planung einer Windows-7-Migration mit ihren diversen Arbeitspaketen (APs).
Foto: Computacenter

An einem professionellen Kompatibilitätscheck all dieser Applikationen führt kein Weg vorbei. Denn die kleinste unentdeckte Inkompatibilität - zum Beispiel in einer geschäftskritischen Eigenentwicklung - kann sich während der Migration zu einem schwerwiegenden Problem auswachsen. Obwohl Microsoft praktikable Tools für Kompatibilitätstests mitliefert, fehlt es in XP-gewohnten IT-Abteilungen oftmals am notwendigen Know-how. Sollen Anwendungen dennoch aus eigenen Kräften auf Verträglichkeit mit Windows 7 geprüft werden, sollte das IT-Team zumindest von einem qualifizierten Anbieter vorab dafür geschult werden.

So groß die Herausforderungen insgesamt auch erscheinen - die Chancen sind ungleich größer. Denn die Migration auf Windows 7 ist eine ideale Gelegenheit, die IT sozusagen zu entrümpeln und mit dem Betriebssystem auch gleich die Applikationslandschaft einer Generalüberholung zu unterziehen. Auf lange Sicht zahlt sich ein derart grundsätzliches Herangehen aus, nämlich durch stabilere Geschäftsprozesse und höhere Anwenderakzeptanz.