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Technik- und Unterhaltungsfirmen wagen den Spagat

14.07.2004

Die Unterhaltungskonzerne Walt Disney und Time Warner haben sich mit IT-Lieferanten zusammengeschlossen, um Lösungen für die rechtliche Nutzung von Inhalten zu erarbeiten. Dem Konsortium gehören von IT-Seite unter anderem IBM, Intel, Microsoft, Matsushita (Panasonic), Sony und Toshiba an. Die Gruppe hat insbesondere Regelungen über die Verwertungsmöglichkeiten von Inhalten auf zukünftigen DVDs zum Ziel. Auf diesen sollen Filme in hoch auflösender Qualität zu speichern sein.

Jetzt geht es darum, wie Konsumenten mit den einmal gekauften Filmen umgehen können. Die Hollywoodstudios wollen die Nutzungsmöglichkeit möglichst einschränken während die Konsumerindustrie sie so breit wie möglich anlegen möchte. Denkbar sind unterschiedliche Preismodelle je nach Nutzungsdauer, etwa 90 Tage, oder wie oft die Filme abgespielt werden können. Zu klären ist auch, wie die Inhalte auf andere Geräte zu transferieren und kopieren sind.

Falls die Bemühungen der Gruppe erfolgreich sind, könnten Endanwender einen Film in hochauflösender Qualität aus dem Internet laden, im PC speichern, auf dem TV-Gerät betrachten und dann auf ein Mobilgerät überspielen. Dank der vielen unterschiedlichen Kopierbeschränkungen ist das bislang nicht möglich oder sogar verboten.

Das Konsortium kämpft nicht nur mit den unterschiedlichen Interessenslagen sondern auch mit dem technischen Fortschritt, da immer neue Konsumergeräte auf den Markt kommen. So werden jetzt portable Video-Player angeboten, die die Inhalte auf Festplatte statt auf DVD speichern. Toshiba hat kürzlich einen Laptop vorgestellt, mit dem man Fernsehsendungen oder DVDs betrachten kann ohne vorher das Windows Media Center gestartet zu haben.

Soll die Nutzung einheitlich geregelt werden, dann müssen auch die Schnittstellen der Geräte vereinheitlich werden – eine Herausforderung für die in sich zerstrittene IT-Industrie, die sich beispielsweise nicht auf ein Format für die nächste Generation von DVDs einigen konnte: Sony, Hewlett-Packard und andere setzen auf die "Blu-Ray"-technik, während die Gruppe um Toshiba und NEC auf "HD-DVD" baut. (kk)