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TechEd 05: Servicepartner sollen Pfad zu ESA ebnen

22.09.2005
Der Konzern will Kunden zusammen mit Partnern dabei helfen, ihre Softwarelandschaften in eine Service-oriented Architecture (SOA) nach dem Bilde SAPs umzuwandeln.

WIEN (COMPUTERWOCHE) - SAP hat auf der Kundenveranstaltung TechEd in Wien mit dem Serviceanbieter Atos Origin einen weiteren Partner für sein "Enterprise Services Architecture Adoption Program" (ESA) vorgestellt (siehe SAP startet Einsteigerinitiative für die Enterprise Services Architecture). Mit dieser Initiative will das deutsche Softwarehaus seinen Kunden dabei unter die Arme greifen, ihre Softwarelandschaften in eine Service-oriented Architecture (SOA) nach dem Bilde SAPs umzuwandeln.

SAPs Adoption Program umfasst Schulungen, Workshops und Beratungen. Außerdem stellt der Konzern online zahlreiche Informationen und Tools bereit, mit deren Hilfe Kunden den Schritt in die künftige Softwarewelt vorbereiten können. Dabei setzen die Walldorfer auch auf die Hilfe ihrer Servicepartner. Mit dem Programm biete SAP auch seinen Partnern einen offenen Werkzeugkasten, erläutert Jason Wolf, Senior Vice President of New Product Introduction von SAP.

Atos Origin hat nach eigenen Angaben bereits damit begonnen, eine Reihe von Kunden auf dem Weg zu ESA zu begleiten. So implementiere beispielsweise Philips' Halbleitersparte derzeit ein Kundeninformations-Portal auf Basis von Netweaver, verlautete von Seiten des Dienstleisters. Die eigenen Berater erhielten mit dem Adoption Program SAPs alle notwendigen Informationen, um die Migration in Richtung Service-orientierte Architekturen beim Kunden zu begleiten.

Doch die haben es allem Anschein nach mit dem Aufbruch dorthin gar nicht so eilig. Vielen scheinen offenbar die Hausaufgaben zuviel, die vorher erledigt werden müssten. SAP-Vorstand Shai Agassi präsentierte in seiner Eröffnungsrede zur diesjährigen TechEd in Wien eine Checkliste, die Anwender vor einer ESA-Implementierung abarbeiten müssten. Unter den 22 Punkten finden sich beispielsweise Forderungen, Kunden müssten zunächst ihr Geschäft und ihre Prozesse exakt analysieren und neu definieren sowie Hardware, Software und Daten konsolidieren.

Als einen Tag später Rolf Schumann, Director Advisory Office von SAP, anlässlich seines Vortrags zum Thema ESA-Adoption-Program sein Publikum fragte, wer bereits einen Teil von Agassis Liste bei sich im Unternehmen in Angriff genommen hätte, meldete sich kaum ein Teilnehmer. Schumann betreut rund 200 Early Adopters in Sachen ESA. Sein Implementierungsplan umfasst vier Stufen: Discovery (Vision definieren), Evaluation (Roadmap erarbeiten), Implementation (System live schalten und Operation (Wertschöpfung nachweisen).

Für die SAP wird viel davon abhängen, wie die ersten ESA-Implementierungen ablaufen und welchen nachweisbaren Nutzen sie für die Anwender bringen. Allerdings bleibt trotz aller Programme und Initiativen fraglich, ob die dabei gewonnen Erfahrungen und Best Practices eins zu eins auf andere Anwender übertragbar sind. "Jede Roadmap zu ESA ist individuell und einmalig", räumt Schumann ein. (ba)