"Der IT-Markt wird reifer, professioneller und damit normal", konstatiert Andreas Zilch, Managing Director Consulting, bei dem Kasseler Unternehmen. Nach der Sonderkonjunktur von 1998 bis 2000 befinde sich der deutsche Markt bereits seit dem zweiten Quartal 2001 in einer schweren Krise. Anwender verschieben größere Investitionen, achten stärker auf deren Rentabilität und stellen häufig neue Anwendungsprojekte in Frage.

Dennoch, so Zilch, ständen im laufenden und im nächsten Jahr IT-Infrastrukturprojekte an, die dem gebeutelten Markt aus der Talsohle helfen. Er zählt dazu beispielsweise den Austausch veralteter Desktop-Systeme, den etliche Unternehmen 2003 in Angriff nehmen würden. Die Zeit der "Megaprojekte", wie sie Großanwender etwa mit der Einführung von Multichannel-CRM-Systemen planten, sei allerdings auch wegen schlechter Anwendererfahrungen vorbei.

Das wirkt sich auch auf die IT-Service-Anbieter aus, denen der Analyst zwar weiterhin solide Wachstumsraten zutraut. Etliche Unternehmen aber haben nach seiner Einschätzung zu viele, teilweise falsch ausgebildete und deutlich zu teure Mitarbeiter an Bord. Für die klassischen IT-Produkthersteller erscheine der Dienstleistungsmarkt vielfach als alleiniger Hoffnungsträger, doch gerade hier ist der Kostendruck besonders groß.

Im deutschen Softwaremarkt sieht Techconsult für die kommenden zwei Jahre Umsatzzuwachsraten im niedrigen einstelligen Bereich. Im Vordergrund ständen die Themen Integration und Middleware, die 2002 um 22 Prozent und 2003 sogar um 36 Prozent zulegen sollen. Hardwareverkäufe erholen sich erst im nächsten Jahr. Einzig das Speichersegment weise noch relativ gute Zuwächse aus. (wh)