(Virtuelle) Zusammenarbeit im Unternehmen

Teamarbeit: Achtung, Baustelle!

17.09.2016
Von 


Lena-Alice Ackermann verantwortet als Head of Group Unified Comms Propositions bei Damovo Deutschland GmbH & Co. KG gruppenweit das Thema Unified Communications und Collaboration.

Teamarbeit ist Produktivzeit

Viele Unternehmen steuern die Performance der Geschäftsbereiche und Mitarbeiter auf Basis ausgeklügelter KPI (Key Performance Indikator)-Systeme. Dies ist gut so, schließlich setzt eine effektive Steuerung voraus, dass sich Erfolge messen lassen. Allerdings geht die Steuerung in die falsche Richtung, wenn die zugrundeliegenden Indikatoren und Annahmen falsch, beziehungsweise unzureichend sind. Wenn Collaboration-Aktivitäten, beispielsweise der Austausch mit Kollegen über soziale Netzwerke, nicht als produktive Zeiten abgebildet sind, wird die Performance-Steigerung zur unüberwindbaren Barriere für eine effektive Zusammenarbeit.

Organisatorische Freiräume schaffen

Durch eine intensivere Zusammenarbeit steigt auch die zeitliche Belastung der Mitarbeiter. Sie müssen ihre Arbeit anders organisieren, um trotz einer Vielzahl von Unterbrechungen Raum für konzentriertes Arbeiten und die für die Gesundheit unerlässlichen Ruhephasen zu schaffen. Wenn der Einsatz von Kommunikations- und Kollaborations-Technologien nicht gefördert wird oder zu viel Bürokratie und Kontrolle deren Nutzung verhindern, erschwert das die Teamarbeit unnötig. Kurzum: Eine effektive Nutzung moderner Collaboration-Anwendungen setzt eine Änderung des Arbeitsstils voraus - ein gewaltiger Change, der begleitet werden muss.

Manager haben Vorbildfunktion

Die für eine erfolgreiche Teamarbeit notwendige Veränderung von Arbeitsgewohnheiten aller Beteiligten kommt nicht über Nacht, sondern setzt ein Umdenken voraus. Genau an dieser Stelle ist Führung gefragt: Nur wenn die Manager eine effektive Zusammenarbeit - und damit verbunden eine aktive Nutzung der hierfür verfügbaren Anwendungen - vorleben, werden die Mitarbeiter einen kollaborativen Arbeitsstil adaptieren. Allerdings sollte mit Blick auf die Burnout-Prävention und neue Arbeitsstile nicht vergessen werden, dass Manager auch eine Vorbildfunkton erfüllen: Sie müssen Collaboration-Technologien nach Feierabend aktiv abschalten oder die Ampel im Präsenzsystem auch einmal auf Rot stellen. Denn eine effektive Zusammenarbeit setzt nicht zuletzt gesunde und ausgeruhte Mitarbeiter voraus.

Miteinander statt für den Anderen

Sicher ist, dass ein solcher Kulturwandel nicht von heute auf morgen gelingen kann, erst recht nicht bei einem so komplexen Thema wie der abteilungs- und unternehmensübergreifenden Teamarbeit. Die aufgelisteten Punkte lassen sich aber nur erfolgreich umsetzen, wenn alle Verantwortlichen - von der IT über die Fachbereichsleiter bis hin zum Top-Management - an einem Strang ziehen. Das ist eine der Grundvoraussetzungen, damit effektive Zusammenarbeit gelingen und sich der Umsetzungserfolg von Innovationen verbessern kann. (fm)