TDS will Geschäftsprozesse übernehmen

02.02.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Der Service rund um die betreuten 550.000 Abrechnungen ist ausbaufähig, weil der Dienstleister derzeit für nur 70.000 monatlichen Transaktionen den vollen Service übernimmt. "TDS arbeitet viel für den öffentlichen Sektor und non-profit-Organisationen, betreibt dort allerdings bis jetzt nur einfache Basisdienste", schildert Katharina Grimme, Analystin bei Ovum. "Daher ist die Frage erlaubt: Ist das Business Process Outsourcing oder einfach nur eine Gehaltszetteldruckmaschine?"

TDS: Der Wandel in Zahlen

• 1975 vom heutigen Aufsichtsratsmitglied Günter Steffen als SAP-Outsourcer gegründet.

• 40 Millionen Euro Bankschulden hatte TDS nach der schnellen Expansion Ende der 90er Jahre, heute sind es noch zirka 16 Millionen Euro.

• 52 Mark betrug der Emissionspreis pro Aktie im Jahr 1998 (aktueller Aktienkurs: 2,50 Euro).

• 97 Millionen Euro nahm TDS im Jahr 2003 ein, 1999 waren es 165 Millionen Euro.

• 1300 Mitarbeiter beschäftigte TDS im Jahr 2000, heute sind es 750.

• 25 Prozent des heutigen Umsatzes stammen aus dem Beratungsgeschäft, im Jahr 2000 waren es 70 Prozent.

• 20 Prozent der Anteile an TDS erwarb der Investor General Atlantic Partners (GAP) im Jahr 1998, heute gehören ihm knapp drei Viertel aller Aktien.

Dennoch sieht Grimme das Unternehmen auf gutem Weg, als exemplarisch stuft sie etwa einen Vertrag ein, den die TDS-Tochter BFD im vergangenen Oktober mit der Bankgesellschaft Berlin abgeschlossen hat. Im Rahmen des auf fünf Jahre ausgelegten Abkommens übernimmt TDS alle administrativen Prozesse im Personalwesen, also beispielsweise die Bewerberverfahren und Fortbildungen. In personalwirtschaftlichen Fragen betreut der Outsourcer die Mitarbeiter von ihrer Einstellung bis zum Ausscheiden aus der Firma. "TDS kann eine bedeutende Rolle als Nischenanbieter spielen, indem man sich auf den Betrieb von speziellen HR-Diensten für Unternehmen einer bestimmten Größe in speziellen Branchen im deutschsprachigen Raum konzentriert", sagt Grimme.

Die nächsten Märkte im Blick