Neue File-Sharing-Programme ärgern Industrie

Tauschbörsen legen technisch nach

25.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Kampf zwischen Musik- und Filmindustrie einerseits, Tauschbörsen andererseits geht in die nächste Runde. Letztere schützen mit neuen File-Sharing-Programmen die Anonymität ihrer Benutzer.

Noch vor kurzem schienen Musik-und Filmindustrie im Kampf gegen die populären Tauschbörsen am längeren Hebel zu sitzen. Sie zwangen die Internet-Service-Provider (ISPs) zur Herausgabe der IP-Adressen Tauschwilliger und verklagten einige File-Sharing-Nutzer in Musterprozessen. Schützenhilfe erhielt die Industrie zudem durch ISPs, welche die Bandbreite auf den von Tauschbörsen genutzten Ports beschränkten. Allzu eifrige Tauscher brachten nämlich die Business-Modelle so manches Flatrate-Anbieters ins Wanken.

Angesichts der gebündelten Maßnahmen von Unterhaltungsindustrie und ISPs schienen die Tage der Tauschbörsen gezählt. Doch diese legen mittlerweile technisch nach. Jüngstes Beispiel ist das neue File-Sharing-Programm "Earthstation 5". Hier können die Nutzer die Ports frei wählen, um eventuelle Sperren ihres Providers zu umgehen. Um der Industrie das Auffinden von Tauschern zu erschweren, geben die neuen Programme zudem die IP-Adressen der Teilnehmer nicht mehr so einfach preis wie die Vorgängerversionen. (hi)