iPhone, iMac, Macbook Pro

Taugt Apple für Unternehmen?

12.06.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Neue Softwarelizenzen kommen teuer

Auch bei einem großen deutschen Fernsehsender ist Apple kein Thema. "Viele der bei uns eingesetzten Client-Applikationen müssten bei der Umstellung auf Apple neu in Lizenz genommen werden", sagt der IT-Verantwortliche des Medienkonzerns. Zudem würden einige Legacy-Applikationen nicht mit der Apple-Plattform zusammenspielen, "eine Anpassung würde extrem hohe Kosten verursachen". Der Fernseh-Mann gibt ferner zu bedenken, dass das Zusammenwirken der Apple-Plattform mit der im Backend aufgebauten Infrastruktur zu wünschen übrig lässt: "Nach einigen Tests mussten wir feststellen, dass die Interoperabilität nicht ausreichend ist."

Ein weiteres Argument, dessentwegen sich der Einsatz von Mac-Rechnern und -Software bei dem Fernsehsender ausschließt, hat weniger mit Apple-Technik zu tun, sondern eher mit der Macht des Faktischen. Da Apple nicht sonderlich verbreitet ist im Geschäftsleben (siehe Grafik), führen auch Outsourcing-Dienstleister die Design-Rechner eher selten in ihrem Maschinenpark. Der komplette IT-Betrieb des großen Medienhauses wurde aber an einen IT-Dienstleister ausgelagert, der "ein eigenes Hardwareportfolio unterhält". Aus diesem Grund erledigte sich das Thema Apple fast schon von selbst. Das gelte insbesondere deshalb, "weil wir an einer langfristigen Partnerschaft interessiert sind. Klares Ziel ist dabei, die Kosten zu reduzieren. Erreichen wollen wir das über eine Standardisierung der IT-Plattform." Nachvollziehbar, dass bei solch einer Strategie kein Platz für Apple bleibt.

Weltweite Kundenbasis spricht gegen Apple

Bei der GfK SE in Nürnberg ist Apple schon deshalb kein Thema, weil ihre Kunden aus aller Welt stammen. "Wir benötigen deshalb eine IT-Infrastruktur, die zu 100 Prozent kompatibel mit Microsoft-Applikationen ist", sagt GfK-CIO Rainer Ostermeyer. Ein ausschlaggebendes Gegenargument sei zudem, dass ihm "keine weltumspannenden Servicekonzepte für Apple-Hardware im Business-Einsatz bekannt" seien.

Nach wie vor hinderlich für einen Durchbruch der Apple-Plattform im kommerziellen Umfeld ist der hohe Preis der Rechner. Urban von BSG relativiert die Kostenthematik zwar ein wenig: "Die Endgerätekosten machen nur einen geringen Teil der Betriebskosten über den Lebenszyklus eines Clients aus." Aber trotzdem komme da "doch einiges zusammen". Außerdem bündelt die BSG Client-Beschaffungen mit anderen Nutzern im Bundesland Berlin. Auf diese Weise ergeben sich Volumeneffekte: "Da bekommen wir Preise, die meines Erachtens nach mit Apple-Hardware nicht zu erreichen sind."

Techconsult-Analystin Bunk argumentiert ebenfalls mit der "Hochpreisigkeit der Apple-Rechner". Beschaffe ein Unternehmen neue Hardware oder stelle diese um, spielten in der Regel immer auch die Anschaffungskosten eine große Rolle: "Vor allem für kleine Unternehmen, die oft nicht einmal über ein gesondertes IT-Budget verfügen, ist dies ein Grund, beim klassischen Windows-PC zu bleiben", so Bunk.