Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft ver.di will ein entsprechendes Verfahren einleiten, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Schlichter wird demnach der ehemalige Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau. Mit einem Ergebnis ist Ende Februar zu rechnen, bis dahin herrscht Friedenspflicht. Am Dienstag und Mittwoch hatte verdi Warnstreiks organisiert.

Arbeitgeber und Gewerkschaft werfen sich vor, sich in den drei Verhandlungsrunden kaum bewegt zu haben. Die Arbeitnehmer fordern eine Lohnerhöhung von fünf Prozent für die rund 20.000 Beschäftigten von T-Systems. Die Telekom bietet hingegen nur eine Lohnerhöhung um zweimal 1,5 Prozent für die Jahre 2010 und 2011. Erreicht T-Systems seine Ziele für 2010, werde um weitere 0,4 Prozent aufgestockt. Außerdem beinhaltet das Angebot ein Programm zur Beschäftigungs- und Nachwuchsförderung.

Ver.di-Verhandlungsführer und Telekom-Aufsichtsrat Lothar Schröder sagte: "Telekom und T-Systems fehlt es offenbar an der Kraft, eine eigenständige Verhandlungslösung zu entwickeln." Von der Telekom hieß es, man wolle den eingeschlagenen Konsolidierungskurs des Unternehmens nicht gefährden. T-Systems-Chef Reinhard Clemens hatte Ende Januar angekündigt, Umsatz und Ergebnis der angeschlagenen Großkundensparte in diesem Jahr steigern zu wollen. (dpa/tc)