Tagung: Neue Konzepte der Personalarbeit

21.02.2008
Die Alterung der Belegschaften ist unumkehrbar. Welche Konsequenzen Unternehmen daraus ziehen, stellt die Tagung "pro50 – Arbeit mit Zukunft" am 13. März in Bonn zur Diskussion.

"Für viele Unternehmen ist das Thema zu weit weg, Firmenchefs werden zu sehr an kurz- und mittelfristigen Erfolgen gemessen. Viele sind sich auch der Dramatik nicht bewußt, da sie ihre Altersstruktur heute und in zehn Jahren nicht wirklich kennen oder sich nicht damit beschäftigt haben", meint Frank Brebeck, Personalvorstand von Pricewaterhouse-Coopers, der die Tagung eröffnet. Sie sähen auch nicht, welche Kosten bestimmte Mitarbeitergruppen etwa wegen eingeschränkter Leistungsfähigkeit oder höherer Krankheitsquoten verursacht.

Tragfähige Lösungen für das Demografie-Management sind komplex: Altersstrukturen sind zu analysieren, bedarfsgerechte Austrittsmodelle zu entwickeln. Gesundheitsförderung steht auf der Tagesordnung ebenso wie die Flexibilisierung von Arbeitszeiten oder die systematische Nachfolgeplanung. Traditionelle Konzepte reichen dafür nicht mehr aus.

"Das Modell der Jugendorientierung hat ausgedient", meint Jutta Rump, Professorin an der Fachhochschule Ludwigshafen. Sie fordert eine "alternsgerechte" Personalführung, die den Dialog zwischen Älteren und Jüngeren fördert und die unterschiedlichen Mitarbeiterbedürfnisse in unterschiedlichen Lebensphasen berücksichtigt. " Es gibt allerdings keine vorgefertigten, maßgeschneiderten Konzepte oder Standardlösungen für alle", warnt Alwin Fitting, Vorstand Personal der RWE AG. "Arbeitszeiten flexibel zu regeln oder Arbeitsplätze altersgemäß zu gestalten – das lässt sich nicht am grünen Tisch erledigen."

Zu den Tagungsreferenten zählen Vertreter aus Unternehmen wie Deutsche Bahn, Gerresheimer, Prosieben-Sat.1-Group, Rasselstein, SAP, ZF Friedrichshafen und die österreichische Voestalpine. Sie stellen in drei parallelen Workshops Konzepte und praktische Maßnahmen ihrer Firmen vor, die die Herausforderungen an das Unternehmen, die Veränderungen im Personal-Management und die Einbindung der Sozialpartner beleuchten soll. Weitere Informationen zur Tagung sind online unter http://www.bonner-fachtagung.de erhältlich. (hk)