Gartner

Tablets hui, PC-Markt pfui

21.10.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Gartner hat eine neue Prognose zum Markt für PCs, Tablets und Mobiltelefone im Jahr 2013 veröffentlicht.

Die PC-Auslieferungen sollen demnach heuer um 8,4 Prozent zurückgehen, die ausgelieferten Tablet-Stückzahlen hingegen um satte 53,4 Prozent zulegen. Die kombinierten Verkäufe in der Kategorie "Geräte" sollen laut Gartner auf 2,32 Milliarden steigen, das wären 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Getrieben werde das Wachstum in praktisch allen Segmenten von einem Trend zu preisgünstigeren Geräten, so die Marktforscher.

In diesem Jahr sollen noch 303 Millionen traditionelle PCs ausgeliefert werden, das wären 11,2 Prozent weniger als 2012. Ultramobile Rechner (Ultrabooks und dergleichen) federn diesen Schwund zumindest geringfügig auf die oben erwähnten 8,4 Prozent ab. Der Löwenanteil der gesamten Gerätstückzahl entfällt den Auguren zufolge auf Mobiltelefone mit einem Plus von 3,7 Prozent auf über 1,8 Milliarden.

Gartner schätzt, dass 2013 184 Millionen Tablet-Rechner ausgeliefert werden. Premium-Geräte wie das große iPad von Apple sehen die Experten unter Druck durch den anhaltenden Preisverfall bei kleineren 7-Zoll-Geräten, die viele Verbraucher für das Konsumieren von Inhalten bevorzugten.

Derzeit stellen viele Anbieter Intel-basierender Geräte zum Weihnachtsgeschäft ihr Portfolio auf die neuen Prozessorfamilien "Bay Trail" und "Haswell" um und bringen neue Geräte mit Windows 8.1 heraus.

"Die Konsumenten werden zwar mit Werbung für die neuen ultramobilen Geräte bombardiert werden; die Hersteller werden damit zwar an ihre Aufmerksamkeit, aber nicht unbedingt an ihr Geld kommen", sagt die Gartner-Analystin Carolina Milanesi. "Wir gehen davon aus, dass sich der Trend vom vergangenen Jahr fortsetzt und es im Jahresendgeschäft vor allem um kleinere Tablets gehen wird, weil selbst der langjährige Favorit Smartphone seine Anziehungskraft verliert." Apropos Smartphones: Windows Phones werden es auch unter Microsoft nicht besonders leicht haben, schätzt Gartner - die Plattform leide wie gehabt unter zu wenig Entwicklern, einem zu schwachen Ökosystem und müsse erst noch "cool" werden.

Bei den Ultramobilen billigt Gartner zumindest hybriden Geräten noch einige Chancen zu. "Auf wenn dedizierte Geräte bevorzugt werden, können Hybridgeräte die Funktionen eines PCs mit dem Tablet-Formfaktor kombinieren. Nutzer, die Arbeit und Vergnügen ausbalancieren müssen, werden einsehen, dass es gegenüber der vollen Erfahrung separater Geräte vorteilhafter ist, wenn sie nur ein Gerät kaufen und mit sich herumschleppen müssen", sagt der Gartner-Experte Ranjit Atwal. "Nutzer, die nicht auf das Geld schauen müssen, werden zusätzlich zu ihrem Ultramobile außerdem wahrscheinlich noch ein einfaches Tablet nutzen und Inhalte vor allem darauf konsumieren."