Kooperation mit ABB

T-Systems drängt in den Strommarkt

15.04.2010
Die Telekom-Großkundensparte T-Systems drängt in den Strommarkt. Gemeinsam mit dem Schweizer Energietechnikkonzern ABB entwickelt T-Systems Lösungen für intelligente Stromnetze.

T-Systems-Vorstand Reinhard Clemens und ABB-Deutschland-Chef Peter Smits gaben am Mittwoch in Frankfurt den Startschuss für die Zusammenarbeit der beiden Konzerne. Mit sogenannten Smart Grids, intelligenten Stromnetzen, sollen Verbraucher und Energieversorger mehr Informationen über den Stromverbrauch erhalten und diesen besser steuern können.

Smart Meter - Stromzähler, die Stände direkt per Datenleitung an Energieversorger übermitteln - betreibt T-Systems bereits. Jetzt sollen ganze Netze intelligent gemanagt werden, ein Pilotprojekt ist in Friedrichshafen am Bodensee geplant.

Bis 2020 soll der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien mindestens 20 Prozent betragen. Intelligente Stromnetze verbesserten die Energieeffizienz der Stromversorgung. "Wenn es uns nicht gelingt, die Grundlast nach unten zu bringen, wird es für uns teuer», sagte Clemens. Den Widerstand der Energieversorger fürchtet der T-Systems-Chef nicht. Es gebe keine Interessenkonflikte. Auch das Ablesen der Stromzähler werde günstiger.

Wann jeder Verbraucher einen intelligenten Stromzähler im Haus haben wird, konnte Clemens nicht sagen. Auch zum Investitionsvolumen wollte er aber keine Angaben machen. Die Einführung für den Massenmarkt werde sukzessive vor sich gehen, sagte Clemens. Zunächst dürften die Smart Meter aber bei Unternehmen eingeführt werden, die ein Interesse an niedrigeren Energiekosten hätten. Mit "intelligenten Netzen", zu denen allerdings neben Energie auch Dienste wie die automatische Übermittlung von Kranken- oder Verkehrsdaten gehören, will die Telekom bis 2015 rund eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaften. (dpa/tc)