T-Systems: Die größten Chancen hat HP

13.07.2007
Mindestens vier Konzerne sollen noch im Rennen um T-Systems sein: HP, Accenture, CapGemini und Atos Origin. Eine Vorauswahl wird im August getroffen.

Die Deutsche Telekom spricht nach Angaben aus konzernnahen Kreisen doch noch mit einer Reihe von strategischen Partnern für ihre Geschäftskundensparte T-Systems. Derzeit werde über verschiedene Modelle für eine Bündelung von T-Systems mit anderen Unternehmen verhandelt, erfuhr dpa-AFX am Freitag aus den Kreisen. Im Rennen seien unter anderem die IT-Dienstleister HP, Accenture, CapGemini und Atos Origin.

Im August soll eine Vorauswahl getroffen werden. Den Interessenten, mit denen dann weiter verhandelt werde, sollten dann weitere Daten über das Geschäft von T-Systems zur Verfügung gestellt werden. Die größten Chancen werden den Kreisen zufolge derzeit der amerikanischen HP eingeräumt. Die Gesellschaft ist einer der größten IT-Dienstleister weltweit mit einer starken Präsenz in Nordamerika. HP lehnte einen Kommentar dazu ab.

Die Verhandlungen gestalten sich den Kreisen zufolge komplizierter als anfänglich angenommen. So sei weiter unklar, welche konkreten Bereiche in die Partnerschaft eingebracht werden sollen. Zudem wollten Interessenten der Telekom keine exklusive Zusammenarbeit für Telekomdienstleistungen zusagen, hieß es. Ein Telekom-Sprecher lehnte einen Kommentar zu möglichen Partner ab. Er betonte aber, es werde weiter mit verschiedenen Interessenten gesprochen. Erst kürzlich hatte das "Handelsblatt" berichtet, dass die Verhandlungen mit strategischen Partnern zum Erliegen gekommen seien.

Die diskutierten Szenarien umfassten auch die Einbindung eines Finanzinvestors, der etwa mit kapitalschwächeren Firmen wie Atos Origin kooperieren könnte. Ausgeschieden aus dem Bieterrennen sind den Kreisen zufolge die US-amerikanische EDS sowie die indischen Interessenten Tata und Infosys. Da sich der Markt schnell bewege, könnten diese aber wieder in die Verhandlungen mit einbezogen werden. Die Telekom ist seit März auf der Suche nach einem Partner für den T-Systems-Bereich Enterprise Services (ES), der die 40 größten Kunden umfasst. Vorstandschef René Obermann will damit das internationale Geschäft mit den wichtigsten Großkunden wie DaimlerChrysler oder Airbus stärken. Während der Partner die Versorgung mit IT-Leistungen übernehmen soll, will der Bonner Konzern für den Bereich Telekommunikation zuständig sein. (dpa/ajf)