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T-Mobile macht UMTS-Rückzieher

02.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als letzter der vier UMTS-Betreiber in Deutschland hat nun auch Branchenprimus T-Mobile den Marktstart auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Telekom-Tochter folgt damit ihrem größten Konkurrenten Vodafone D2, der ebenfalls keinen Zeitpunkt für den kommerziellen UMTS-Start mehr vorgibt. Die kleineren Anbieter E-Plus und O2 hatten bereits früher angekündigt, erst ab dem Frühjahr 2004 Mobilfunkdienste der dritten Generation zu vermarkten.

Er könne keine Prognose für einen konkreten Starttermin abgeben, sagte T-Mobile-Chef René Obermann auf der IFA in Berlin. Der Termin für die Vermarktung von UMTS hänge insbesondere von dem Angebot an Diensten und entsprechenden Handys ab.

Die Hersteller von UMTS-Handys weisen die Kritik zurück: Die Produkte seien vorhanden, was in Deutschland fehle seien funktionierende UMTS-Netze, sagte ein Sprecher des koreanischen Herstellers Samsung dem "Tagesspiegel". Daher habe sein Unternehmen auf der IFA auch kein UMTS-Handy präsentiert: Es mache keinen Sinn, mit Telefonen zu kommen, die mehr können als die Netze.

Vorsichtiger gibt sich die finnische Nokia, die neben Mobiltelefonen auch die erforderliche Netztechnik liefert: Es gebe eine Vielzahl von Gründen, warum UMTS später kommt als es viele vielleicht erwartet haben. Der Aufbau ginge aber schneller voran, als bei der jetzigen GSM-Technologie, so Kai Konola, Marketing-Direktor von Nokia Deutschland gegenüber der Berliner Tageszeitung. Letztendlich sei es aber die Entscheidung der Netzbetreiber, wann sie mit UMTS an den Start gehen wollen. (mb)