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T-Com macht sich fit für Wettbewerb

07.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit Innovationen, neuen Produkten und einer stärkeren Kundenorientierung will die Telekom den Angriff der Konkurrenten das Festnetzgeschäft kontern. "Wir werden uns radikal ändern müssen, denn wir stehen in einem harten Wettbewerb", sagte Vorstandsmitglied Walter Raizner auf seiner ersten Pressekonferenz als Chef der Festnetztochter T-Com in Bonn. Mit der vor wenigen Wochen angekündigten Tarifreform seien die erste Erfolge erzielt worden. Mehr als 400.000 Kunden hätten seit Einführung bereits die neuen Tarife gebucht.

Im vergangenen Jahr hatte die Telekom in ihrer Festnetzsparte beim Umsatz Einbußen von rund fünf Prozent auf 27,8 Milliarden Euro verzeichnet. Bei der T-Com stehe jetzt ein Veränderungsprozess an, der in dieser Dimension noch nicht stattgefunden habe, betonte Raizner. Insgesamt will das Unternehmen in diesem Jahr 250 Millionen Euro gezielt für neue Produkte und Innovationen aufwenden. Dabei gehe es vor allem darum, die Verfügbarkeit und Nutzung von Breitband zu steigern. Bis 2007 soll die Zahl der DSL-Kunden von derzeit rund sechs Millionen auf zehn Millionen gesteigert werden.

Um profitabler und effizienter zu werden, wird die T-Com auch künftig Arbeitsplätze einsparen. "Noch haben wir zu viel Verwaltung und viel zu viele Kontrollen", betonte Raizner. Die Festnetzsparte sei zu schwerfällig und zu wenig markt- und kundenorientiert. So arbeiteten in der T-Com Zentrale 7000 Menschen, verteilt auf 175 Standorte in Deutschland. Hier sollen unter anderem Zuständigkeiten anders verteilt werden. Es werde aber keinen radikalen Personalabbau geben.

Auch mit Angeboten zur Internet-Telefonie will die T-Com den Wettbewerbern bald das Leben schwer machen. Die Produkte würden in den kommenden Monaten Schritt für Schritt eingeführt werden. Sie zielen dabei besonders auf die preisempfindlichen Nutzer von so genannten Call-by-Call-Angeboten. So werden T-Online-Kunden künftig ohne weitere Kosten miteinander telefonieren können. Verbindungen ins Festnetz seien für 2,9 Cent und in die nationalen Mobilfunknetze für 22 Cent möglich. (dpa/tc)