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T-Aktie fällt unter Ausgabekurs

03.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktie der Deutschen Telekom schloss am Donnerstag mit 13,57 Euro zum zweiten Mal unter dem Ausgabekurs im Jahr 1996. Ihr Rekordtief im Verlauf eines Tages hatte die "Volksaktie" mit 13,12 Euro nach den Terroranschlägen in den USA erreicht. Grund für den jüngsten Kurseinbruch waren eine Reihe schlechter Nachrichten der Branche, darunter eine Mitteilung der beiden US-Töchter Voicestream Wireless und Powertel. Die Mobilfunkanbieter gaben bekannt, aufgrund geänderter Bilanzierungsregeln im ersten Quartal 2002 eine einmalige Abschreibung in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar vorzunehmen (Computerwoche online berichtete). Obwohl diese Abschreibung rein buchhalterisch ist und weder Auswirkungen auf die

Steuerbelastung noch auf die Finanzposition des Bonner Konzerns hat, war der Zeitpunkt der Veröffentlichung eine Woche nach Bekanntgabe der operativen Zahlen schlecht gewählt. Hinzu kam das Downgrading durch die Investment-Bank Goldman Sachs, die die Telekom vom "Outperformer" zum Market Performer" zurückstufte.

Die T-Aktie befindet sich bereits seit Dienstag vergangener Woche im Abstieg, nachdem die Telekom auf ihrer Bilanzpressekonferenz die Prognosen für Umsatz und operatives Ergebnis gesenkt und vor einer schlechten Entwicklung der Festnetzsparte gewarnt hatte. Seitdem ist der Kurs um rund 17 Prozent gefallen.

Auch die Papiere anderer Carrier befinden sich im Abwärtssog: Die Aktie von France Télécom fiel um 9,1 Prozent auf 24,50 Euro, der Kurs des niederländischen TK-Konzerns KPN büßte 12,5 Prozent an Wert ein. Die Aktien von Telefonica und Telecom Italia sanken um 5,5 beziehungsweise 3,3 Prozent. Insgesamt verringerte sich der Börsenwert der fünf europäischen Carrier am gestrigen Donnerstag um fast 13 Milliarden Euro. (mb)