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SZ: Siemens zerschlägt IT-Dienstleister SBS

13.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Siemens-Konzern wird möglicherweise seine Krisensparte Siemens Business Services (SBS) vollständig auflösen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe und beruft sich dabei auf "Unternehmenkreise". Teile von SBS sollen demnach jeweils an den französischen Dienstleister Atos Origin und an das Computer-Joint-Venture Fujitsu Siemens Computers (FSC) abgegeben werden. Was übrig bleibt, soll in anderen Sparten des Siemens-Konzerns aufgehen.

Siemens habe diese Informationen allerdings nicht bestätigt, heißt es. Auch andere Optionen würden noch geprüft. Wie die Tageszeitung berichtet, plant Siemens den Verkauf des Outsourcing-Geschäfts an die Franzosen. Dabei handelt es sich um die SBS-Sparte Operation Related Services (ORS), die rund die Hälfte des weltweiten SBS-Umsatzes von zirka 4,7 Milliarden Euro sichert. Produktnahe Dienstleistung, in dem Unternehmensbereich Product Related Services gebündelt, sollen den Spekulationen zufolge an FSC abgetreten werden.

Das dritte Geschäftsfeld Solutions, das sich auf Beratung und Systemintegration konzentriert, werde diesem Szenario nach im Konzern verbleiben und in der Sparte Automatisierungs- und Antriebstechnik (A&D) aufgehen, die allerdings auch über eine eigene IT-Einheit verfügt. Über die interne Siemens-IT schreibt die "Süddeutsche", sie werde im Konzern verbleiben und im Unternehmensbereich Com angesiedelt.

Nachdem sich Siemens vom Handygeschäft getrennt hat, gilt SBS als die größte Sorgensparte im Unternehmen. Im ablaufenden Geschäftsjahr soll der Verlust dem Bericht zufolge 350 Millionen Euro betragen. Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hatte im September ein radikales Sanierungskonzept präsentiert, das den Abbau von 2400 Stellen und Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro vorsieht. (hv)

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