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Systems-Veranstalter geben sich zuversichtlich

14.10.2004

Mit einer optimistischen Vorschau auf die kommenden Montag beginnende Systems hat die Messe München International skeptischen Stimmen und vereinzelten Abgesängen auf den herbstlichen IT-Event in der bayerischen Landeshauptstadt widersprochen. Laut Veranstalter haben 1289 Aussteller für die bis zum 22. Oktober dauernde Messe gemeldet. Damit habe man, wie Geschäftsführer Klaus Dittrich gegenüber Journalisten in München betonte, die Zahl der Aussteller "in einem nach wie schwierigen Marktumfeld stabilisieren können". Weltweit verschwinden nach wie vor ITK-Messen völlig vom Markt oder haben mit weitaus drastischeren Aussteller-Rückgängen zu kämpfen, so Dittrich. Im Vorfeld der Systems hatte es Schlagzeilen durch die Entscheidung Microsofts gegeben, die Standfläche in diesem Jahr von 1200 auf 60 Quadratmeter zu reduzieren. Deutschland-Geschäftsführer Jürgen Gallmann hatte in diesem Zusammenhang von "Wald-und-Wiesen-Messen" gesprochen

- ein Bild, das Dittrich nun zurückhaltend als "einfach nicht zutreffend" charakterisierte.

Ungeachtet dessen dürfte die Entscheidung Microsofts, die auch das Wegbleiben von rund 50 Partnern nach sich zog, den Münchnern die Statistik gehörig vermasselt haben. Im vergangenen Jahr hatten 1302 Firmen den Weg an die Isar gefunden, was seinerzeit schon neuen Negativrekord bedeutet hatte. Bereits in den Jahren 2002 und 2001 hatten die Systems-Verantwortlichen mit 1670 beziehungsweise 2165 Ausstellern jeweils deutliche Einbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Dittrich widersprach dennoch einer vielfach im Markt geäußerten Ansicht, wonach die IT-Hersteller "messemüde" sind und belegte dies mit einer aktuellen Emnid-Umfrage. Demnach ist der Anteil der Messebudgets an den gesamten Marketing-Ausgaben in den letzten Jahren mit etwa 35 Prozent stabil geblieben. Auch für 2005 ist nach Ansicht der Markt- und Meinungsforscher keine nennenswerte Änderung zu erwarten.

Dittrich betonte erneut den Anspruch der Systems, "das Arbeitszimmer der IT-Professionals und nicht das Schaufenster der Branche für die privaten Consumer zu sein". Man werde am B-to-B-Charakter sowie an der Konzentration auf den Mittelstand festhalten. Rund 66 Prozent der Besucher seien im vergangenen Jahr Vertreter mittelständischer Firmen gewesen, hieß es. Diese Zielgruppe werde man auch in diesem Jahr durch spezielle Angebote wie das Mittelstandsforum, einem "Software-Marktplatz für den Mittestand", so genannten Musterfirmen und Guided Tours bedienen. Flankiert werden diese Aktivitäten durch ein Forum des ITK-Verbandes Bitkom zum Thema "Perspektiven für die Mittelstandfinanzierung". Es wäre ein Leichtes, so der Systems-Chef weiter, die Besucherzahlen durch entsprechendes Marketing "künstlich nach oben zu treiben". Das wolle man aber nicht. Die Systems sorge vielmehr dafür, dass "die Aussteller das qualifizierte Publikum antreffen, das sie auch erwarten."

Neben dem reinen Business-Charakter der Messe sehen sich die Münchner auch in ihrem Konzept der regionalen Fokussierung auf Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, die Schweiz sowie die neuen EU-Mitgliedsländer Ost- und Mitteleuropas bestätigt. Bereits mehr als 100 Aussteller kommen in diesem Jahr wieder aus Ländern wie Tschechien, Ungarn oder der Slowenien. Daneben setzen die Systems-Macher auf die momentanen Trendthemen IT-Security, Open Source und Dokumenten-Management. Rund 270 Aussteller sorgen beispielsweise in der Halle B2 dafür, dass sich dort alles um Viren, Würmer, Trojaner, Sabotage, Spam & Co. dreht, erläuterte Dittrich. Der Schwerpunkt der "bundesweit größten IT-Security-Leistungssschau" liege dabei auf dem sicheren Mobile Computing. Große Erwartungen haben die Münchner zudem in Bezug auf die Kooperation mit den parallel stattfindenden Medientagen. Es sei das "erklärte strategische Ziel" der Systems, das Zusammenwachsen

von ITK-Technologien und Medien abzubilden. Der entsprechende Ausstellungsbereich "Digital Media & Technology" befindet sich in Halle B1, die im übrigen auch eine räumliche Durchlässigkeit zu den im angrenzenden Kongresszentrum IMC stattfindenden Medientagen haben wird. (gh)