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SYSTEMS: Soft M gibt DKS-Kunden Bestandsgarantie

16.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Soft M AG ist auf der Münchner Computermesse "Systems" Irritationen nach dem Kauf der Lizenz- und Kundenrechte an der IBM Finanzbuchhaltung "DKS" entgegengetreten und hat allen DKS-Kunden die Pflege und Weiterentwicklung des Programms bis mindestens 2005 zugesichert.

Hannes Merten, Vorstandsvorsitzender des in München ansässigen ERP-Anbieters, erläuterte vor Journalisten noch einmal die Motive für den "Asset-Deal" mit IBM, der seinem Unternehmen pro Jahr mindestens sieben Millionen Mark zusätzlichen Umsatz, insbesondere durch Wartungsleistungen, bescheren soll. In Zeiten, wo "die Einnahmen im Lizenz-Neugeschäft nicht unbedingt vom Himmel fallen", sichere das DKS-Business ein zusätzliches Auftragspolster sowie eine breitere Kundenbasis. Gleichzeitig baue man damit im Bereich Finanzbuchhaltung die führende Position unter den mittelständischen ERP-Anbietern in Deutschland aus. Angaben zum Kaufpreis machte Merten nicht, gab aber zu Protokoll: "Es rechnet sich für uns - in jeder Hinsicht." Der Soft-M-Chef deutete in diesem Zusammenhang an, dass man sich beim DKS-Geschäft, das vorwiegend über rund 60 Vertriebspartner in Deutschland und Österreich abgewickelt wird, auch so genannte Cross-Selling-Effekte erhofft

- dass also, ähnlich wie dies bei der Tochtergesellschaft Schilling schon der Fall ist, Kunden bei Bedarf das gesamte ERP-Paket von Soft M angeboten wird.

Merten ging auch auf - nach Bekanntwerden des Deals - aufgekommene Irritationen bezüglich der Produktstrategie ein; schließlich hat Soft M nun mit DKS, einer weiteren Lösung von Schilling sowie dem entsprechenden Modul des eigenen ERP-Systems "Soft M Suite" konzernweit drei Programme für das Rechnungswesen im Portfolio. Merten gab eine "Bestandsgarantie" für alle drei Produktlinien bis mindestens Ende 2005 ab und sicherte den Kunden bis dahin die Pflege und Weiterentwicklung der Programme zu. Teilweise gehe man dabei durchaus von einem "internen Wettwerb" im Bereich Rechnungswesen aus, auch wenn es grundsätzlich bei der Positionierung bleibe, wonach die Schilling- und DKS-Anwender eher im unteren Mittelstand anzutreffen seien, während man mit dem Financial-Modul der "Soft M Suite" den gehobenen Mittelstand adressiere. Außerdem wolle man, so Merten, niemanden "mit Gewalt missionieren". Für den Zeitraum nach 2005 könne man allerdings keine konkrete

Entwicklung prognostizieren. Entweder sei man dann "immer noch mit der Staffelung der Produktlinien zufrieden, oder man vereint in einer neuen Suite das Beste aus allen drei Welten".

Gleichzeitig zeigt Soft M auf der Systems einen Prototyp des vor gut einem Jahr angekündigten Financial-Moduls der Soft M Suite für die Server-Plattform Windows 2000. Unterschied zur derzeit verfügbaren Version auf der OS/400-Plattform: Statt eines i-Series-Rechners mit DB2 als Datenbank wird laut Soft M ein PC-Server unter Windows 2000 mit einer Oracle-Datenbank eingesetzt. Funktionalität und Client-Oberfläche seien identisch mit der OS/400-Version. Die Vertriebfreigabe für die Financial-Anwendungen auf der Windows-Plattform soll im ersten Quartal 2002 erfolgen.